Brot ist nach Studie älter als das erste Bauern-Feld
Das Wichtigste in Kürze
- Die Natufier sind die ersten Bauern – und Brotbäcker.
- Forscher finden eines ihrer Brote – 14'400 Jahre ist es alt.
Bäcker waren vor den Bauern
Viel älter als gedacht: 14'400 Jahre alt ist das erste Brot. Zum Vergleich: Im Geschichtsbuch finden wir die ersten Bauern vor 10'000 Jahren. Was war dazwischen passiert? Der jüngste Fund von Archäologen im Nordosten Jordaniens wirft Fragen auf – die Theorie gibt aber mögliche Antworten.
Zigeuner, die per Zufall das Brot erfinden
24 verkohlte Überreste von Lebensmitteln haben die Forscher aus ehemaligen Feuerplätzen untersucht. Die Analyse zeigt, dass die Jäger und Sammler aus dem Volk der Natufier unter anderem Einkorn und Strandbinsen nutzten, um flache, ungesäuerte, brot-artige Fladen herzustellen. Der Anbau von Getreide war zu dieser Zeit aber noch nicht üblich.
Eine Theorie sagt: Getreidekörner fielen den Zigeuner-Natufiern per Zufall beim Transport in die Erde. Dann wuchs es. Schliesslich war überall Getreide, wo die Natufier umherstreiften. Möglich, dass sich die Brot-Erfindung ebenso zufällig ergeben hat. So ist auch das Brot von den jüngsten Ausgrabungen nicht aus angebautem Getreide. Sondern aus wildem Korn.
Klar ist, wie die Forscher schreiben: «Getreidebasierte Mahlzeiten wie Brot wurden erst zum Grundnahrungsmittel, als die Landwirtschaft fest etabliert war.» Bis sich die landwirtschaftliche Revolution durchsetzte, dauerte es aber noch mindestens 4000 Jahre.
Die Studie zum Fund findet sich in den «Proceedings» der US-nationalen Akademie der Wissenschaften («Pnas»). Sie wurde heute um 21 Uhr veröffentlicht.