Deutschland verlängert Rüstungsexportstopp für Saudi-Arabien
Rüstungsgeschäfte mit Saudi-Arabien in Milliardenhöhe liegen in Deutschland seit Monaten auf Eis. Das wird bis auf weiteres auch so bleiben.
Das Wichtigste in Kürze
- Deutschland hat gegen Saudi-Arabien einen Rüstungsexportstopp verhängt.
- Dieser soll nun bis zum 31. März 2020 verlängert werden.
Die Bundesregierung hat den Rüstungsexportstopp für Saudi-Arabien um weitere sechs Monate bis zum 31. März 2020 verlängert. Das teilte ein Regierungssprecher heute Mittwoch in Berlin mit.
Damit werden weiterhin keine neuen Rüstungsgeschäfte mit Saudi-Arabien genehmigt, und die Auslieferung bereits genehmigter Exporte bleibt blockiert.
SPD und Union haben sich geeinigt
SPD und Union hatten sich im März 2017 auf einen Rüstungsexportstopp für die «unmittelbar» am Jemen-Krieg beteiligten Länder verständigt.
Ein kompletter Exportstopp gegen Saudi-Arabien wurde erst im November 2018 nach der Tötung des Journalisten Khashoggi in Istanbul verhängt. Verlängert wurde dieser im März dieses Jahres um sechs Monate bis zum 30. September verlängert.
Saudi-Arabien kämpft gegen Rebellen
Saudi-Arabien führt eine Allianz arabischer Staaten an, die im Jemen seit Jahren gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen kämpft. Der Krieg hat die derzeit schlimmste humanitäre Krise weltweit ausgelöst.
Aus der Unionsfraktion waren nach dem Drohnen-Angriff auf saudische Ölanlagen Forderungen nach einer Lockerung des Exportstopps laut geworden. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte diesen Forderungen aber bereits am Dienstag eine Absage erteilt. «Ich sehe im Augenblick keine Voraussetzung für eine veränderte Haltung der Bundesregierung», sagte die CDU-Politikerin.
Lockerung wurde ebenfalls verlängert
Eine leichte Lockerung des Exportstopps, die bereits im März vollzogen wurde, wurde nach den Angaben des Regierungssprechers ebenfalls verlängert: Sogar um ein ganzes Jahr.
Zulieferungen zu Gemeinschaftsprojekten mit anderen Ländern für Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate sollen bis zum 31. Dezember 2020 möglich sein, um eine Fortsetzung der Produktion zu ermöglichen. Die Unternehmen sollen aber darauf hinwirken, dass in diesem Zeitraum keine endmontierten Güter in diese Länder gelangen.