Nach dem Inkrafttreten des Burkaverbots am 1. August verhängte Dänemark die erste Geldstrafe für das Tragen eines Nikabs.
Nikab-tragende Frauen stehen vor dem dänischen Parlament in Kopenhagen.
Nikab-tragende Frauen stehen vor dem dänischen Parlament in Kopenhagen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Dänemark verhängt die erste Geldstrafe für das Tragen eines Nikabs.
  • Im Nordstaat war am 1. August ein Burka-Verbot in Kraft getreten.
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Die dänische Polizei hat die erste Geldstrafe seit dem Inkrafttreten des als «Burka-Verbot» bekannten Verschleierungsverbotes verhängt. Beamte trafen eine 28-jährige Frau in einem Einkaufszentrum in Hørsholm nördlich von Kopenhagen mit einem Nikab an, der das Gesicht verhüllt, wie die Nachrichtenagentur Ritzau am Freitag meldete. Die Frau bekomme per Post nun eine Geldstrafe über 1000 Kronen (etwa 112 Franken) zugestellt.

Vor dem Eintreffen der Polizei hatte es den Angaben zufolge zwischen der 28-Jährigen und einer anderen Frau Streit gegeben. Videoaufnahmen sollen nun klären helfen, ob die andere Frau ihr den Nikab absichtlich herunterriss. Gegen beide wird wegen Störung des öffentlichen Friedens ermittelt, wie Ritzau weiter berichtete.

Das Burka-Verbot war am Mittwoch in Kraft getreten, in einigen Städten Dänemarks gab es dagegen Proteste. Das Verbot betrifft neben Ganzkörper- und Gesichtsschleiern wie Burkas und Nikabs auch Sturmhauben, Ski- oder andere gesichtsbedeckende Masken sowie falsche Bärte.

Nicht unter das Verbot fallen Winterbekleidung wie Schals sowie Kostüme und Masken zum Karneval oder zu Halloween. Kritiker bemängeln, die Regeln des Verbots seien nicht ausreichend ausgearbeitet. Eine Studie aus dem Jahr 2010 hatte ergeben, dass ein Burka-Verbot bis zu 200 Frauen in Dänemark treffen könnte, die sich voll verschleierten. Dänemark hat etwa 5,7 Millionen Einwohner.

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