Coronavirus: Briten wollen Abstände von einem auf drei Meter erhöhen

Boris Johnson steht unter Druck, die Distanz-Regeln bezüglich des Coronavirus auf 3 Meter zu erhöhen. Das Beratungsgremium hatte sich dafür ausgesprochen.

Coronavirus Grossbritannien Boris Johnson
Der britische Premierminister Boris Johnson will im Herbst seine Alten bereits zum dritten Mal ins Impfzentrum bitten. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das britische Beratungsgremium plädiert für die Ausweitung des Mindestabstands.
  • Das mutierte Coronavirus breitet sich in Grossbritannien rasant aus.
  • Erhöht Johnson den Mindestabstand nun von einem auf drei Meter?

Grossbritannien hat die bisher tödlichste Woche im Bezug auf das Coronavirus hinter sich. Die offizielle Zahl der Coronavirus-Todesfälle überschritt am Wochenende die 80'000er-Marke. Allein am Montag registrierten die Behörden 529 zusätzliche Covid-Todesfälle. Die Zahl der im Labor bestätigten Fälle erreichte mehr als drei Millionen.

In Grossbritannien breitet sich derzeit mit grosser Geschwindigkeit die neue Mutation des Coronavirus aus. Vor allem in London stehen die Krankenhäuser unter enormem Druck.

CoronavirusGrossbritannien
Matt Hancock, Gesundheitsminister von Grossbritannien, spricht während einer Pressekonferenz zur Pandemie des Coronavirus in der Downing Street in London. - dpa

Der britische Premierminister Boris Johnson gerät zunehmend in Bedrängnis. Gesundheitsminister Matt Hancock forderte gestern in einer Pressekonferenz, die Corona-Regeln besser zu überwachen und Sünder strenger zu sanktionieren. Weitere Massnahmen schloss er nicht aus.

Coronavirus: Experten für Ausdehnung des Mindestabstands

Auch das wissenschaftliche Beratungsgremium plädiert für eine Erweiterung der Social-Distancing-Regeln. Der Plan: Von einem auf drei Meter sollen die Mindestabstände ansteigen. Genauer gesagt: Von «einem Meter plus» auf «zwei Meter plus».

Im März war in Grossbritannien die Zwei-Meter-Regel definiert worden. Im Juli wurde sie auf «einen Meter plus» gesenkt.

Coronavirus - Grossbritannien
Passanten in London tragen Mund-Nasen-Bedeckungen währen sie auf der Regent Street an einem Schild vorbeigehen, das zum Einhalten eines Mindestabstands von zwei Metern auffordert. Grossbritannien befindet sich in einem dritten landesweiten Lockdown seit Beginn der Corona-Pandemie. - dpa

Derzeit gäbe es keine konkreten Pläne, die Distanzregeln zu ändern, sagte ein Sprecher der Downing Street gestern Abend.

Wie die «Daily Mail» berichtet, stehe aber sogar eine Ausgangssperre nach chinesischem Vorbild im wissenschaftlichen Beratungsgremium zur Diskussion. Eine Quelle sagt zur Zeitung: «Wenn es bedeutet, die Menschen einmal pro Woche auf einen einzigen einstündigen Spaziergang zu beschränken, müssen wir das tun.»

Gegner gehen nun auf die Barrikaden. Denn: Firmen hätten Millionen für die Erstellung der Zwei-Meter-Schilder ausgegeben. Ausserdem bedeute das Ganze einen riesigen administrativen Aufwand für einen zu geringen Nutzen.

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