Coronavirus: Führte G7-Gipfel zu Ausbruch in England?
Die Befürchtung wächst, dass der dreitägige G7-Gipfel in England zu einem Anstieg der Infektionen mit dem Coronavirus geführt haben könnte.
Das Wichtigste in Kürze
- Der G7-Gipfel fand übers Wochenende in der britischen Grafschaft Cornwall statt.
- In der Region mussten seither mehrere Hotels wegen Corona-Infektionen schliessen.
- Die Befürchtung wächst, dass der Gipfel zu einem grösseren Corona-Ausbruch führte.
Die Staats- und Regierungschefs der G7 kamen am Freitag für einen dreitägigen Gipfel in der britischen Grafschaft Cornwall zusammen. Mit dabei waren auch deren Teams, Sicherheitspersonal, Journalisten sowie Demonstranten.
Einheimische zeigten sich bereits vor dem Wochenende wegen des grossen Zustroms besorgt. Die Befürchtungen vor einem Anstieg der Infektionen mit dem Coronavirus waren gross – und vielleicht sogar berechtigt?
In St. Ives mussten jetzt nämlich aufgrund von Corona-Fällen, drei Hotels, ein Café und eine Bar vorübergehend geschlossen werden. St. Ives ist die Stadt, die dem Hauptveranstaltungsort Carbis Bay am nächsten liegt.
Gemäss Berichten beherbergte etwa das Hotel «Pedn Olva» einige Medienschaffende und Sicherheitskräfte, die am G7-Gipfel im Einsatz standen. Gegenüber der «BBC» sagte ein Sprecher der Brauerei Staustell, die das Hotel betreibt, dass man dieses nun gründlich reinigen werden.
Im «Pedn Olva» hatten sich demnach einige Mitarbeiter mit dem Coronavirus angesteckt. Sobald genug von ihnen genesen seien, soll das Hotel wieder geöffnet werden.
Polizisten und Demonstrant positiv getestet
Es sind durchaus beunruhigende Nachrichten für die Einheimischen. Zuvor wurde nämlich schon ein Zwischenfall mit Barkeepern der Pub-Kette «JD Wetherspoon» in Newquay publik. Dort mussten sich mehrere Mitarbeiter wegen eines Covid-Ausbruchs in die Isolierung begeben. Neue Barkeeper reisten extra aus Newcastle an, um in dem Pub in der Nähe des Gipfels ihre Kollegen zu ersetzen.
Zudem wurden zwei Polizisten, die auf dem Gipfel arbeiteten und von anderen Beamten ersetzt werden mussten, ebenfalls positiv getestet. Weitere 21 Mitarbeiter der Sicherheitskräfte mussten sich selbst isolieren.
Eine weitere Corona-Infektion wurde von einem «Extinction Rebellion»-Protestler gemeldet. Er hielt sich auf einem Campingplatz am Rande der Stadt auf. Die Bewegung war in Cornwall vor Ort, um die G7-Nationen zu Massnahmen gegen die Klimakrise aufzufordern.
Anstieg der Infektionen mit dem Coronavirus in Cornwall
Für die britische Regierung ist ganz Cornwall nur als eine einzige Behörde gerechnet. So ist es schwierig, genau zu bestimmen, wo sich der Anstieg der Coronavirus zuträgt.
Die Daten des Gesundheitsministeriums zeigen aber, dass die Corona-Fälle in der Region insgesamt zu steigen beginnen. Am Freitag wurden 89 Personen positiv getestet, am Samstag waren es 45. Zum Vergleich: Anfang Juni lag der Durchschnitt bei etwa fünf Fällen pro Tag.
Die Daten sind derzeit aufgrund einer Meldungsverzögerung unvollständig. Die tatsächliche Zahl der positiven Tests vom Wochenende wird sich erst in den nächsten Tagen zeigen.
