Coronavirus: Hitze kann Ergebnisse von Schnelltests verfälschen

Simon Binz
Simon Binz, DPA

Deutschland,

Laut einem Experten könnten Selbsttests im Kampf gegen das Coronavirus in den Hitzemonaten zum Problem werden.

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Die Corona-Selbsttests werden in den Schweizer Apotheken vor den Feiertagen knapp. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einem Experten können Selbsttests bei hohen Temperaturen falsche Resultate anzeigen.
  • Man solle die Schnelltests im Sommer nicht in der Sonne liegen lassen.

Die Schnelltests sind im Kampf gegen das Coronavirus ein hilfreiches Mittel. Für viele Schweizer sind sie mittlerweile zum Bestandteil ihres Alltags geworden. Doch ein Experte warnt nun, dass die Selbsttests in den Sommer-Monaten ein Problem sein könnten. Hohe Temperaturen könnten demnach die Aussagekraft der Ergebnisse beeinträchtigen.

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur warnt Jan Felix Drexler vom Institut für Virologie der Berliner Universitätsklinik Charité: «Es darf nicht zu heiss werden. Selbsttests sollten nicht direkt am Fenster in der Sonne liegen oder im Sommer in der Hosentasche mit herumgetragen werden.»

Coronavirus Selbsttests
Ein Antigen-Selbsttest, wie er auch hierzulande in allen Apotheken erhältlich ist. (Symbolbild) - dpa

Wichtig: Auch der Kühlschrank ist für die Lagerung der Tests nicht ideal. Der Temperaturunterschied zur Anwendung in der warmen Stube könne das Ergebnis ebenfalls verfälschen, heisst es.

Zimmertemperatur bei Anwendung

Die Hersteller empfehlen laut DPA eine Lagerung zwischen fünf und 30 Grad. Der Experte sagt, die Anwendung sollte bei Zimmertemperatur erfolgen. Wie Forscher im «Journal of Clinical Virology» berichteten, können auch kurzzeitig niedrigere oder höhere Temperaturen ausreichen, damit der Test ein falsches Ergebnis liefert. Der Grund dafür könne laut Drexler Kondensation sein.

Der Experte der Charité stellt klar, dass die Ergebnisse der Studie nicht bedeuten würden, dass man gar keine Schnelltests benutzen sollte. «Die Menschen sollten sich aber bewusst sein, dass es sich lediglich um eine Massnahme zum Verringern des Risikos handelt. Ein negatives Ergebnis ist kein Freifahrtschein.»

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Eine Mutter bereitet daheim einen Corona-Selbsttest auf, nachdem sie ihrem Kind einen Abstrich entnommen hat. (Symbolbild) - dpa

Drexler empfiehlt daher, positive Ergebnisse immer in einem Labor zu überprüfen, denn schon in der Lieferkette könnte etwas falsch gelaufen sein – wenn beispielsweise ein Lastwagen länger im Stau in der Sonne stehen musste. Wichtig sei auch zu wissen: «Schnelltests sind auch immer nur eine Momentaufnahme. Man kann morgens negativ sein und abends infektiös.»

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