Coronavirus: Immer mehr Briten verzichten auf Astrazeneca-Impfung
Die Impfung gegen das Coronavirus von Astrazeneca hat nach dem Auftauchen von schweren Nebenwirkungen ein Image-Problem. Briten fordern eine Alternative.
Das Wichtigste in Kürze
- In seltenen Fällen hat die Astrazeneca-Impfung schwere Nebenwirkungen zur Folge.
- In Grossbritannien häufen sich nun die Weigerungen, sich mit dem Vakzin impfen zu lassen.
- Wegen der Angst vor Blutgerinnseln fordern viele Patienten bei Kopfschmerzen einen Scan.
Grossbritannien setzt auf den an der Oxford Universität entwickelten Impfstoff von Astrazeneca. Dieser geriet in den letzten Wochen nach Berichten von Blutgerinnseln mit Todesfolge in Verruf.
Länder wie Spanien, Schweden oder Frankreich setzen den Impfstoff gegen das Coronavirus mittlerweile nur noch bei älteren Personen ein. Auch in Grossbritannien wird momentan auf eine Impfung von U30-jährigen verzichtet, wenn sie die erste Dosis noch nicht erhalten haben.
Coronavirus: Briten wollen Impf-Alternative
Die Impf-Kampagne im Land droht wegen der Negativ-Schlagzeilen ins Stocken zu kommen. Laut der britischen «DailyMail» berichten mehrere Ärzte, dass sie geradezu «überschwemmt» werden von Patienten, die eine Alternative zur Astrazeneca-Impfung fordern. Menschen, die bereits die erste Dosis erhalten haben, verzichten zudem immer häufiger auf eine zweite Impfung. Sie verlangen stattdessen einen anderen Impfstoff.
Ebenfalls ein Problem: Verspüren Patienten nach der Impfung Kopfschmerzen, verlangen sie einen Gehirn-Scan. Dies, weil sie Angst vor Blutgerinnseln haben.
Gemäss der britischen Gesundheitsbehörde wurden solche Gerinnsel bei nur 79 von 20 Millionen geimpften Briten entdeckt. 19 davon verliefen tödlich.
Die britische Regierung sah sich diese Woche gezwungen, eine Blitz-Kampagne für die Astrazeneca-Impfung zu starten, um das Vertrauen wieder herzustellen.
Die nationale Gesundheitsbehörde NHS rät derweil weiterhin, sich impfen zu lassen. Auch Gesundheitsminister Matt Hancock schlägt in diese Kerbe. Eine Impfung sei einer Corona-Infektion mit möglichen Long-Covid-Folgen vorzuziehen, so Hancock.