Darmkrebs: Immer mehr junge Europäer sterben wegen Alkohol daran
Das Wichtigste in Kürze
- In Europa wird ein Anstieg von Darmkrebs bei jungen Menschen registriert.
- Zu den Faktoren gehören etwa verminderte körperliche Aktivität und erhöhter Alkoholkonsum.
- Die Überlebenschancen bei Darmkrebs sind im Vergleich zu älteren Menschen geringer.
Die Sterberaten durch Darmkrebs bei Personen im Alter von 25 bis 49 nehmen in der EU und in Grossbritannien zu. Das zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie um Carlo La Vecchia von der Universität Mailand im Fachjournal «Annals of Oncology».
Zu den Schlüsselfaktoren, die zum Anstieg der Darmkrebsraten bei jungen Menschen beitragen, gehören demnach:
• höherer Anteil an Übergewichtigen und damit einhergehende Gesundheitsprobleme wie Diabetes
• verminderte körperliche Aktivität
Überlebenschancen bei Darmkrebs von jungen Menschen
La Vecchia erklärt in dem Bericht: «Alkoholkonsum wird mit Darmkrebs im Frühstadium in Verbindung gebracht.» Die Forscher erklären, dass Darmkrebs in jüngerem Alter in der Regel aggressiver ist. Die Überlebenschancen im Vergleich zu älteren Menschen seien geringer. Die genauen Gründe dafür sind bisher noch unbekannt.
La Vecchia fordert die EU-Staaten und Grossbritannien nachdrücklich dazu auf, einen verstärkten Fokus auf die Gesundheit zu legen. Konkret schlägt er vor, Massnahmen zur Förderung von mehr körperlicher Aktivität einzuleiten. Auch sollten Massnahmen zur Reduzierung von Übergewicht und zur Einschränkung des Alkoholkonsums ergriffen werden.
Trinken Sie oft Alkohol und sind Sie zwischen 25 und 45 Jahren alt?
Zudem sollte die Darmkrebsvorsorge auf jüngere Altersgruppen ausgeweitet werden, beginnend ab dem Alter von 45 Jahren.
Immer weniger Krebstodesfälle
Die Steigerungsraten bei jungen Menschen seien besorgniserregend, so La Vecchia. Gerade auch, weil sich Diagnose und Behandlung von Darmkrebs verbessert hätten. Über alle Altersgruppen hinweg gerechnet sinkt die Todesrate bei Darmkrebs unter Berücksichtigung der Altersstruktur der Bevölkerung nämlich.
Über alle berücksichtigten Krebsarten gemittelt bei Männern um 6,5 Prozent von 132 auf 123 pro 100'000 Einwohner (Vergleich 2018). Bei Frauen um 4,3 Prozent von 82,5 auf 79 pro 100'000 Einwohner. Bei der altersstandardisierten Rate wird die Altersverteilung der Bevölkerung in der Berechnung als Faktor berücksichtigt.