Dax setzt dank SAP und Wirecard Gewinnserie fort

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Deutschland,

Positiv aufgenommene Unternehmensnachrichten haben dem Dax den neunten Gewinntag in Folge beschert.

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Von hier aus zollte er aber seiner jüngsten Rally etwas Tribut: Zum Schluss behauptete der Dax noch ein Plus von 0,63 Prozent auf 12.313,16 Punkte.

Dank der Kurssprünge von Schwergewicht SAP sowie von Wirecard stieg der deutsche Leitindex bis auf knapp 12.350 Punkte, was den höchsten Stand seit Anfang Oktober bedeutete.

Von hier aus zollte er aber seiner jüngsten Rally etwas Tribut: Zum Schluss behauptete der Dax noch ein Plus von 0,63 Prozent auf 12.313,16 Punkte. Dass sich das Ifo-Geschäftsklima im April überraschend wieder eingetrübt hatte, liess den Dax weitgehend kalt.

Mau sah es indes beim MDax aus: Der Index der mittelgrossen hiesigen Unternehmen verabschiedete sich 0,13 Prozent schwächer bei 26.003,33 Zählern aus dem Handel. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 trat mit einem Minus von 0,03 Prozent bei 3502,63 Punkten auf der Stelle. Die nationalen Indizes in Paris und London gaben etwas nach. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial zeigte sich zum europäischen Handelsende kaum bewegt.

Angetrieben wurde der Dax vor allem vom Softwarekonzern SAP. Die Aktie von Deutschlands wertvollstem Börsenunternehmen stieg dank angehobener Gewinnziele um rund zwölfeinhalb Prozent und erreichte bei 116,32 Euro ein Rekordhoch. Auch die jüngsten Geschäftszahlen stiessen bei Analysten auf viel Lob, obwohl SAP wegen hoher Kosten für den laufenden Personalumbau erstmals seit langem einen Quartalsverlust vermeldet hatte.

Bei Wirecard trübte derweil ein neuer Bericht der «Financial Times» (FT) die Freude über den angekündigten Einstieg des japanischen Mischkonzerns Softbank merklich: Die Aktien des Zahlungsabwicklers, der am Donnerstag detaillierte Jahreszahlen vorlegen wird, dämmten ihr Kursplus von zeitweise über 15 Prozent auf zum Schluss noch achteinhalb Prozent ein.

Dem Bericht zufolge waren angeblich in den vergangenen Jahren die Hälfte der Unternehmenserlöse und fast die gesamten Gewinne auf lediglich drei Partner zurückgegangen, wie das Blatt unter Berufung auf ihm vorliegende Dokumente schrieb. Wirecard teilte dazu mit, «der FT-Artikel enthält wie alle anderen auch viele falsche und irreführende Aussagen».

Zu den grössten Dax-Verlierern zählten derweil die um über zwei Prozent schwächeren Titel des Energieversorgers Eon. Sie litten unter einer Abstufung durch die Bank of America. Aktien des Konkurrenten RWE sanken im Sog dieser Entwicklung um mehr als ein halbes Prozent.

Aktien von Telekomunternehmen litten unter dem anhaltenden Bieterrennen um 5G-Mobilfunkfrequenzen in Deutschland. Inzwischen summieren sich die Höchstgebote der vier Interessenten nach Angaben der Bundesnetzagentur auf rund 5,5 Milliarden Euro. Externe Fachleute waren zuvor nur von Einnahmen von 3 bis 5 Milliarden Euro ausgegangen. Die Titel der Deutschen Telekom verloren über ein Prozent. Im MDax belegten 1&1 Drillisch und Telefonica Deutschland (O2) mit Kursverlusten von knapp drei beziehungsweise fast vier Prozent hintere Plätze.

Ebenfalls unter Druck geriet die Autobranche. Börsianer verwiesen auf den Autobauer Nissan, der mit seiner Gewinnprognose enttäuscht und damit die Branche belastet habe. Daimler, BMW und Volkswagen verloren zwischen ein und anderthalb Prozent. Continental knabberten mit fast anderthalb Prozent Minus zudem an einer Analystenabstufung: Metzler strich die Kaufempfehlung für den Zulieferer.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,03 Prozent am Vortag auf minus 0,05 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,09 Prozent auf 142,73 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,42 Prozent auf 165,68 Punkte zu. Der Euro notierte zuletzt bei 1,1186 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1209 (Dienstag: 1,1245) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8921 (0,8893) Euro gekostet.

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