Dax knickt ein nach Höhenflug
Gewinnmitnahmen vorsichtiger Anleger haben dem Dax am Dienstag einen Dämpfer verpasst.
Das Wichtigste in Kürze
- Noch am Vortag hatte das Börsenbarometer mit 13.425 Zählern den höchsten Stand seit fast zwei Jahren erreicht.
Der deutsche Leitindex schloss mit einem Minus von 0,89 Prozent bei 13.287,83 Punkten.
Noch am Vortag hatte das Börsenbarometer mit 13.425 Zählern den höchsten Stand seit fast zwei Jahren erreicht. Aktien aus der zweiten Reihe zeigten sich hingegen weitaus stabiler. Der MDax erreichte am Dienstag ein weiteres Rekordhoch und stieg letztlich um 0,15 Prozent auf 28.298,07 Punkte.
«Die Bücher der meisten institutionellen Investoren sind geschlossen und dadurch ist das Kaufinteresse stark reduziert. Um aber weiterhin an möglichen Kurssteigerungen partizipieren zu können, greifen die institutionellen Investoren stärker bei den defensiven Branchen zu», erläuterte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank.
Europaweit ging es am Dienstag überwiegend abwärts. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,7 Prozent und der Cac-40-Index in Paris 0,4 Prozent. Dagegen rettete der Londoner FTSE 100 ein minimales Plus ins Ziel. In den USA notierte der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss 0,3 Prozent höher.
Auf Unternehmensseite standen die Ceconomy-Aktien mit einem Verlust von mehr als 7 Prozent im Anlegerfokus und waren klares Schlusslicht im SDax. Mit einem erneuten Dividendenausfall enttäuschte der Elektronikhändler die Aktionäre. Die Zielvorgabe für das operative Ergebnis im neuen Geschäftsjahr ist laut Baader-Analyst Volker Bosse jedoch besser ausgefallen als befürchtet.
Corestate gehörten mit einem Plus von 3,7 Prozent zu den Favoriten im SDax. Bei den Börsianern kam gut an, dass sich der Gründer des Immobilieninvestors, Ralph Winter, im Rahmen einer Privatplatzierung von einem Grossteil seiner Aktien trennt.
Für ProSiebenSat.1 ging es nach Marktgerüchten, wonach der Medienkonzern eine Übernahme des US-Unternehmens Meet Group erwägt, um knapp 2 Prozent abwärts.
Die Papiere des Softwarekonzerns SAP verloren nach einer Verkaufsempfehlung der Bank of America als Dax-Schlusslicht 3,3 Prozent an Wert. Rheinmetall verteuerten sich an der MDax-Spitze um mehr als 3 Prozent nach einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs. Die Anteilsscheine der Jost Werke kletterten als SDax-Spitzenreiter um 5,5 Prozent aufwärts, nachdem mehrere Analystenhäuser ihre Kursziele für die Aktien des Lkw-Zulieferers angehoben hatten.
Der Eurokurs notierte zuletzt bei 1,1153 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1162 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,31 Prozent am Vortag auf minus 0,30 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,05 Prozent auf 144,18 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,15 Prozent auf 172,18 Punkte.