USA-Iran-Konflikt schreckt Anleger weiter ab

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Deutschland,

Der Konflikt zwischen den USA und dem Iran hat den Dax am Montag erneut in Mitleidenschaft gezogen.

Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen/dpa
Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani in Bagdad hatte das irakische Parlament die Regierung aufgefordert, ausländische Truppen aus dem Land zu verweisen.

Der deutsche Leitindex war zeitweise unter die 13.000-Punkte-Marke und damit auf den tiefsten Stand seit vier Wochen gerutscht, bevor er sich etwas erholte und am Ende noch 0,70 Prozent auf 13.126,99 Punkte verlor. Der MDax der mittelgrossen deutschen Werte büsste 0,91 Prozent auf 28.193,27 Punkte ein.

Nach der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani in Bagdad hatte das irakische Parlament die Regierung aufgefordert, ausländische Truppen aus dem Land zu verweisen. Für den Fall eines Rauswurfs von 5000 im Irak stationierten US-Soldaten drohte US-Präsident Donald Trump dem bisherigen US-Verbündeten mit Sanktionen «wie nie zuvor».

«Die Zuspitzung des Konflikts lässt die Risikoaversion an den Finanzmärkten schon wieder ansteigen», schrieb Devisenanalystin Antje Praefcke von der Commerzbank. Laut den Experten des Bankhauses Metzler verkompliziert eine Truppen-Ausweisung im Irak die Lage weiter. Sie betonten, die Eskalation habe an den Märkten eine Flucht in sichere Anlagehäfen zur Folge. Diese trieb Anleger heraus aus Aktien und hinein in Staatsanleihen.

Auch der Ölpreis wurde am Montag aus Sorge vor Lieferengpässen weiter nach oben getrieben. Wie schon am vergangenen Freitag stützte dies die europäischen Ölwerte, Fluglinien dagegen wurden erneut vom befürchteten Anstieg der Treibstoffkosten belastet. Die Aktien der Lufthansa fielen um 1,6 Prozent, nachdem sie zwischenzeitlich den tiefsten Stand seit Mitte Oktober erreicht hatten.

Allgemein tendierten Anleger dazu, Aktien aus konjunkturempfindlicheren Branchen abzustossen. Die Anteilscheine des Chipherstellers Infineon büssten 1,7 Prozent ein, jene des Spezialchemiekonzerns Covestro waren mit einem Abschlag von 4,8 Prozent das klare Dax-Schlusslicht.

Im MDax legten die Papiere von Telefonica Deutschland nach einer Kaufempfehlung der HSBC-Experten um 1 Prozent zu. Analyst Christian Fangmann rechnet damit, dass die Geschäfte des O2-Netzinhabers in diesem Jahr wieder an Schwung gewinnen. Metro dagegen litten mit einem Minus von fast 4 Prozent unter einem negativen Votum der Bernstein-Analysten. Bruno Monteyne kritisierte eine strukturell schwache Aufstellung des Handelskonzerns.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gab um 0,55 Prozent auf 3752,52 Punkte nach. Die Börsen in Paris und London verzeichneten Verluste in ähnlicher Grössenordnung. In den USA lag der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss nur leicht im Minus.

Der Eurokurs stieg: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1194 (Freitag: 1,1147) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8933 (0,8971) Euro. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei minus 0,30 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozent auf 144,19 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,12 Prozent auf 172,13 Punkte nach.

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