Der Eichen-Prozessionsspinner kommt immer häufiger im Mittelland vor
Wegen des Klimawandels kommt der Eichen-Prozessionsspinner immer häufiger auch im Mittelland vor. Sein Gift kann allergische Reaktionen auslösen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Eichenprozessionsspinner kommen vorwiegend im Süden der Schweiz vor.
- Sie kommen jetzt aber auch häufiger im Mittelland vor.
- Ihr Gift kann allergische Reaktionen auslösen.
Der Name verrate viel über das Tier, heisst es in einer Mitteilung von aha! Allergiezentrum Schweiz vom Dienstag: Die Raupen des Eichen-Prozessionsspinners sind meist auf Eichen zu finden. Sie verbringen den Tag in Knäueln an Stämmen und Ästen und wandern abends in Kolonnen in die Baumkronen zum Fressen.
«Faszinierend, aber nicht ungefährlich», heisst es dazu weiter. Die feinen Brennhaare der Raupen rufen auf der Haut nesselartige Entzündungen hervor. Besonders gefährdet sind die Augenschleimhäute und die Atemwege.
Eichen-Prozessionsspinner kommt vorwiegend im Süden vor
Der Eichen-Prozessionsspinner trete bisher vorwiegend in der südlichen Schweiz auf. Ebenfalls in der Region Genf, Nyon, in Sitten, Delsberg und am Neuenburgersee sei der Nachtfalter gesichtet worden. Nach milden Wintern tauche er aber auch im Mittelland auf. Gemeldet worden sei die Insektenart in den letzten Jahren in Basel, Schaffhausen sowie zwischen Zürich und Luzern.
Das heisse wachsam sein, wenn man Raupen an Bäumen sehe. Die Raupen des Eichen-Prozessionsspinner tummelten sich gerne auf sonnenexponierten Eichen – am Waldrand, in Schwimmbädern, in Parks. Da könne man leicht in Kontakt mit den Härchen kommen. Die bleiben auch in den Verpuppungsgespinsten an den Baumstämmen hängen und behalten jahrelang ihre giftige Wirkung.
Gift löst allergische Reaktionen aus
Die Brennhaare des Eichen-Prozessionsspinner enthielten das Eiweissgift Thaumetopoein, das bei Kontakt verschiedene Reaktionen auslösen könne mit starkem Juckreiz und Hautausschlag. Neben irritativen Reaktionen seien auch eigentliche allergische Reaktionen etwa auf die Härchen möglich. Gelangten diese in die Augen, könne sich auch die Bindehaut entzünden, eingeatmet könnten sie Atemnot auslösen. Personen mit Atemwegsbeschwerden seien besonders gefährdet.
Treten Haut- und/oder Atemwegsreaktionen auf, rät aha! Allergiezentrum Schweiz, eine Hausärztin oder einen Allergologen aufzusuchen. Mit der richtigen medizinischen Behandlung würden die Symptome relativ schnell wieder abklingen.
Wer Raupen des Eichen-Prozessionsspinners entdeckt, sollte seine Beobachtung beim Pflanzenschutzdienst der Gemeinde melden, damit die Tiere fachgerecht entfernt werden können. Und eine gute Nachricht: Der ausgesprochen wärmeliebende Nachtfalter breite sich zwar weiter aus, aber mit Massenvermehrungen sei nur nach Trockenjahren zu rechnen.