Deutsche Airlines verschleppen Ticketerstattung häufig

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Deutschland,

Selbst bei den wenigen Flugreisen im vergangenen Jahr lief nicht alles glatt. Ihre Erstattungsansprüche machten viele Fluggäste über Internet-Portale geltend. Eines von ihnen berichtet nun über seine Erfahrungen mit den Airlines.

Laut dem Internet-Portal Flightright liessen sich die deutschen Airlines für die Erstattung von Flugtickets im vergangenem Jahr besonders viel Zeit. Foto: Malte Christians/dpa
Laut dem Internet-Portal Flightright liessen sich die deutschen Airlines für die Erstattung von Flugtickets im vergangenem Jahr besonders viel Zeit. Foto: Malte Christians/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Erstattung von Flugtickets haben sich nach Einschätzung des Internet-Portals Flightright die deutschen Airlines im vergangenen Jahr besonders hartleibig gezeigt.

Lufthansa, Tuifly, Eurowings und Condor landeten bei einer Fall-Auswertung auf den hinteren Plätzen, wie Flightright berichtete.

Während die Direktfluganbieter Ryanair und Easyjet in 77 beziehungsweise 70 Prozent der von Flightright eingereichten Fälle bereits gezahlt hätten, sei die Lufthansa nur bei 30 Prozent auf die Forderungen eingegangen. Tuifly kommt demnach auf eine Erstattungsquote von 34 Prozent, Condor auf 40 Prozent und die Lufthansa-Tochter Eurowings schliesslich auf 41 Prozent. Auf dem letzten Platz landete die ungarische Wizz Air, die nur in 12 Prozent der Fälle gezahlt habe.

Das Portal Flightright übernimmt Fälle anspruchsberechtiger Passagiere, deren Flüge mehr als drei Stunden verspätet oder kurzfristig abgesagt wurden. Gegen eine Beteiligung werden die Ansprüche nach der EU-Fluggastverordnung dann bei den Airlines eingereicht und möglichst durchgesetzt, letztlich auch mit Prozessen. Das Rechtsunternehmen nennt aber keine absoluten Fallzahlen für die vorliegende Auswertung und beruft sich dabei auf Wettbewerbsgründe.

Verzögerungstaktik bei Lufthansa

Flightright-Expertin Claudia Brosche kritisierte in einer Mitteilung vor allem die Lufthansa, die vor der Corona-Krise eigentlich zügig erstattet habe. Nunmehr berufe sie sich beispielsweise auf veraltete Verfahrensweisen, die bei vielen anderen Airlines längst digitalisiert seien. Die «Verzögerungstaktik» verwundere und werfe ein schlechtes Licht auf die grösste deutsche Airline.

Die Lufthansa wies die Vorwürfe zurück. Seit Anfang 2021 sei die Zahl der noch offenen Erstattungen auf einen Normalwert wie vor der Pandemie zurückgegangen und die Ansprüche würden in der Regel in der gesetzlichen Frist erfüllt, erklärte ein Sprecher. 2021 seien 1,5 Milliarden Euro erstattet worden. In vielen Fällen sei eine automatische Erstattung möglich. Die Tuifly, die in ihrem Onlineangebot eine automatisierte Erstattung integriert hat, wollte die Vorwürfe nicht kommentieren.

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