Deutsche Bank Angestellte wollen keine Fusion
Die Ergebnisse der internen Umfrage sind ein Alarmsignal für die Deutsche Bank. Die Mehrheit der Angestellten will keine Fusion.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Deutsche-Bank-Konzern ist der Widerstand gegen einen möglichen Zusammenschluss mit der Commerzbank gross.
Die Belegschaft der Deutsche Bank ist einer Umfrage des Gesamtbetriebsrats zufolge mit grosser Mehrheit gegen eine Bankenhochzeit.
69 Prozent von 7840 Teilnehmern antworteten mit «Nein» auf die Frage, ob die Deutsche Bank die Commerzbank übernehmen solle. Hinter die seit vier Wochen intensiv diskutierten Fusionspläne stellten sich 18,6 Prozent der Befragten. Die Ergebnisse der Umfrage liegen der Deutschen Presse-Agentur vor.
Die Befragung bestärke die Arbeitnehmervertreter, «auch auf diesem Wege nochmals unsere klare Ablehnung zu einer möglichen Übernahme der Commerzbank auszudrücken», schrieben die Betriebsräte am Freitag an Aufsichtsratschef Paul Achleitner und Konzernchef Christian Sewing.
Deutsche Bank soll nicht fusionieren
«Gerade aus der bis heute nicht abgeschlossenen Postbankintegration sollte die Erkenntnis gewachsen sein, dass eine Übernahme der Commerzbank möglicherweise wirtschaftlich begründet, aber deshalb noch lange nicht machbar, d.h. erfolgreich umsetzbar ist», heisst es in dem Schreiben. In der Umfrage fordern fast 84 Prozent, die Deutsche Bank solle zunächst die Integration der Postbank abschliessen.
Der Gesamtbetriebsrat der Commerzbank hatte den Vorstand des teilverstaatlichten Instituts bereits Ende März aufgefordert, das Fusions-«Abenteuer» zu beenden. Das Vorhaben habe «im Management, bei den Mitarbeitern, in den Gremien, bei den Kunden unserer Bank wie auch in der Gesellschaft keinen Rückhalt», schrieben die Arbeitnehmervertreter des MDax-Konzerns in einer «Protestnote».
Hinsichtlich Arbeitsplatzsicherheit machen sich die Deutsche-Bank-Mitarbeiter aber keine Illusionen: Rund 83 Prozent meinen, dass auch ohne Übernahme der Commerzbank in den nächsten drei Jahren viele Arbeitsplätze verloren gehen werden.
Kritiker befürchten, dass bei einem Zusammenschluss von Deutscher Bank und Commerzbank mindestens 30 000 Stellen in der neuen Grossbank gefährdet wären. Bei der Deutschen Bank läuft bereits ein Abbauprogramm: Bis Ende 2019 will der Vorstand die Zahl der Vollzeitstellen auf «deutlich unter 90 000» verringern.