Deutschland hatte Zoff mit Schweizer Masken-Lieferant Emix
Das Wichtigste in Kürze
- Die Firma Emix lieferte unter anderem Masken an das deutsche Gesundheitsministerium.
- Dabei kam es jedoch zwischen den Vertragspartnern zu Differenzen.
- Aufgrund der gesunkenen Qualität wurde mit einem Vergleich die Liefermenge vermindert.
In Deutschland sorgt das Thema der Beschaffung von Masken derzeit für heftige Diskussionen. Im Zuge der Maskenaffäre gerieten mehrere Politiker der CDU/CSU stark unter Druck. Gegen den CSU-Abgeordneten Georg Nüsslein wurden etwa im Zusammenhang mit Maskengeschäften Korruptionsvorwürfe erhoben.
Das deutsche Gesundheitsministerium bezog auch von dem Schweizer Unternehmen Emix Masken. Dieses Geschäft wurde durch die CSU-nahe Andrea Tandler möglich gemacht. Es gebe hierbei jedoch keine Hinweise auf Korruption, wie der «Tagesanzeiger» berichtet. «Emix distanziert sich in aller Form von den bekannt gewordenen politischen Machenschaften», meinte die Firma gegenüber der Zeitung.
Hunderte Millionen Euro flossen
Die Verträge zwischen Emix und Deutschland sahen die Lieferung von 210 Millionen Hygienemasken und 150 Millionen Atemschutzmasken vor. Dabei übertraf der Preis von 5,58 Euro pro Atemschutzmaske den aus einem parallelen Beschaffungsverfahren.
Dort wollte Deutschland nur 4,50 Euro pro Maske zahlen. Dennoch zahlte das deutsche Gesundheitsministerium für die Emix-Masken deutlich weniger als die Schweizer Armee, welche diese ebenfalls bezog.
Liefermenge nach gesunkener Qualität reduziert
Doch die von Emix gelieferten Masken erfüllten nach einigen Wochen nicht mehr die im Vertrag vereinbarte Qualität. Rund 14 Prozent der gelieferten Masken seien mangelhaft gewesen – dieser Anteil sei jedoch vergleichsweise niedrig. Dies berichtet der «Tagesanzeiger» unter Berufung auf einen Bericht des deutschen Gesundheitsministeriums an einen parlamentarischen Ausschuss.
Daraufhin verminderte der Bund am 18. Mai im Rahmen eines Vergleiches die Liefermenge. Somit lieferte Emix schlussendlich Masken im Wert von 650 Millionen Euro nach Deutschland. Ursprünglich hatte der Vertragswert 950 Millionen Euro betragen.