Deutschland: Jugendliche traten Mädchen aus Ghana (8) ins Gesicht
Ein mutmasslich rassistisch motivierter Angriff einer Jugend-Gang auf zwei junge Mädchen aus Ghana schockt aktuell Deutschland.
Das Wichtigste in Kürze
- In Norddeutschland ist es auf einen mutmasslich rassistischen Angriff auf Kinder gekommen.
- Eine Jugend-Gang hat Berichten zufolge zwei junge Mädchen (8, 10) aus Ghana angegriffen.
- Die Politik ist über den Angriff schockiert und spricht von einer «widerlichen Tat».
Ein äusserst brutaler Angriff schlägt derzeit in Deutschland hohe Wellen: In einer nördlichen Kleinstadt ging eine Gruppe von Jugendlichen auf zwei Mädchen (acht und zehn Jahre) los. Das jüngere Opfer musste im Krankenhaus behandelt werden. Die Attacke gegen die Kinder könnte rassistisch motiviert sein: Sie kommen aus Ghana.
Wie die «Bild»-Zeitung berichtete, ereignete sich der Vorfall gemäss ersten Erkenntnissen bereits am Freitagabend gegen 19.30 Uhr. Als Tatort wird Grevesmühlen (Mecklenburg-Vorpommern) angegeben. Informationen der Zeitung zufolge trafen die beiden Schwestern im Hof einer Wohnsiedlung auf eine Gang von etwa 20 Jugendlichen.
Diese hätten die Mädchen zuerst beschimpft und seien danach handgreiflich geworden. Weiter heisst es, dass bis zu acht Angreifer der Achtjährigen unter anderem ins Gesicht getreten und sie dabei verletzt hätten. Als der Vater der Kinder herbeigeeilt sei, wurde auch dieser von den Jugendlichen attackiert. Das Mädchen und der Vater mussten daraufhin im Spital behandelt werden, so der Bericht.
Die alarmierte Polizei konnte die Attacken schliesslich stoppen. Personalien seien festgestellt worden – darunter würden sich mögliche Tatverdächtige befinden, sagen die Behörden. Nun wird nach Zeuginnen und Zeugen des Vorfalls gesucht. Da die Opfer beim Weggehen fremdenfeindlich beleidigt wurden, gehen die Beamtinnen und Beamten derzeit von einem rassistischen Motiv aus.
«Wer als Zeuge schweigt, macht sich mitschuldig»
Grevesmühlens parteiloser Bürgermeister zeigt sich gegenüber der «Bild»-Zeitung erschüttert: «Diese rassistisch motivierte Tat macht mich fassungslos. Sie zeugt von bodenlosem Hass und enthemmter Unmenschlichkeit. Es ist durch nichts zu entschuldigen.»
Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD) verurteilte den Vorfall scharf: «Man greift keine Menschen an, erst recht keine Kinder und schon gar nicht aus rassistischen Motiven.»
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) schrieb auf der Plattform X: «Das verletzte Mädchen ist acht Jahre – so jung wie meine Tochter. Wir dürfen nicht zulassen, dass Hass und Hetze unsere Gesellschaft vergiften und Gewalt unsere Kinder bedroht.»
Die Landesintegrationsbeauftragte von Mecklenburg-Vorpommern, Jana Michael, rief die Jugendlichen in der Gruppe auf, «die Täter zu benennen». «Wer als Zeuge schweigt, macht sich mitschuldig und verhindert die Aufklärung dieser widerlichen Gewalt an Kinder.»
Ermittelt wird wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung, Volksverhetzung und Beleidigung. Die jugendliche Gang soll bereits am Freitagnachmittag aufgefallen sein. Medienberichten nach hätten die Mitglieder betrunken am Marktplatz randaliert und seien des Platzes verwiesen worden.