Die fünf wichtigsten Fragen zum Gleis-Drama in Frankfurt
Horror-Tag am Frankfurter Hauptbahnhof: Ein Bub (†8) und seine Mutter werden vor den Zug gestossen. Der Täter wohnt seit 2006 in der Schweiz.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Hauptbahnhof Frankfurt wurde ein Bub (†8) und seine Mutter vor den Zug gestossen.
- Die Mutter konnte sich weg rollen, der Bub wurde vom einfahrenden ICE erfasst.
- Laut Polizeiangaben wollte der Mann eine dritte Person auf das Gleis stossen.
Was ist am Frankfurter Hauptbahnhof genau passiert?
Am Montag-Vormittag gegen zehn Uhr stiess ein Mann (40) eine Mutter und ihren Sohn (8) vor einen einfahrenden ICE-Zug. Die beiden fielen ins Gleisbett. Die Mutter konnte sich offenbar retten, indem sie sich in den schmalen Bereich zwischen zwei Gleisen rollen konnte.
Ihrem Sohn konnte sie nicht mehr helfen, der Achtjährige wurde vom Schnellzug überrollt und starb noch am Unfallort. Die Mutter erlitt einen Schock und brach zusammen.
Warum hat der Täter die Personen auf die Gleise gestossen?
Das Motiv ist noch völlig unklar. Der Täter wurde kurz nach der Tat von der Polizei geschnappt und wird nun vernommen. Der aus Eritrea Stammende wohnt seit 2006 in der Schweiz, so die Frankfurter Staatsanwaltschaft der «Hessenschau». Eine Beziehung zwischen Mann und den Opfern gibt es laut jetzigem Stand nicht.
Mein Herz schmerzt, ich bin unfassbar traurig und mir fehlen die Worte.
— Der Gasser (@magdasWasser) July 29, 2019
Ich möchte heute nur noch meine beiden Söhne in den Arm nehmen und am liebsten nicht mehr loslassen.
Ich wünsche allen Betroffenen und vor allem der Familie des Jungen viel Kraft. #Frankfurt
Hat es der Täter auf weitere Personen abgesehen?
Laut Polizeiangaben wollte der Mann eine dritte Person ins Gleis stossen. «Die konnte sich allerdings wehren», so die Polizei.
Gab es in der Vergangenheit schon ähnliche Vorfälle?
Vor weniger als zwei Wochen fand am Bahnhof der nordrhein-westfälischen Stadt Voerde ebenfalls eine Horror-Tat statt. Dabei stiess ein 28-Jähriger eine 34-jährige Mutter vor einen Regionalzug und tötete sie dabei. Der Tatverdächtige sitzt nun wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft.
Auch bei diesem Vorfall sollen sich der mutmassliche Täter und das Opfer laut Ermittlern nicht gekannt haben. Er schwieg bislang zu den Vorwürfen.
Können sich Reisende und Pendler schützen?
Es gibt einzelne Möglichkeiten, wie sich Personen in Gleisnähe sicherer aufhalten können. So empfahl der Berliner Sicherheitsexperte Michael Kuhr nach dem Drama in Voerde der Bild-Zeitung, die Umgebung genau abzuscannen. «Halten Sie mindestens zwei Meter Abstand zur Bahnsteigkante und schauen Sie nicht ununterbrochen aufs Handy.» Zudem sei es gut, eine Wand im Rücken zu haben.
Auch die Bundespolizei gab daraufhin eine Empfehlung ab: «Auf dem Bahnsteig gibt es eine weisse Linie. Sie zeigt den sicheren Abstand zum Gleis. Bleiben Sie immer vor der weissen Linie.»
Auch die SBB empfiehlt an Schweizer Bahnhöfen, hinter der weissen Sicherheitslinie zu warten. Auch solle man nie Gleise überqueren und sich von Starkstromleitungen fernhalten.