Der französische Präsident Macron hat seinen US-Kollegen Trump empfangen. Wer setzt sich dabei beim Händeschütteln durch?
Donald Trump (l), Präsident der USA, und Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, geben sich während des G7 Gipfels bei einem bilateralem Treffen die Hand.
Donald Trump (l), Präsident der USA, und Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, geben sich während des G7 Gipfels bei einem bilateralem Treffen die Hand. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Händeschütteln ist ein wichtiges Instrument der Diplomatie.
  • Trump und Macron liefern sich regelmässige Handshake Battles, um Dominanz zu beweisen.
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Donald Trump ist berüchtigt für sein aggressives Händeschütteln, die britische Zeitung «Guardian» schrieb einst vom «Handshake Battle» des US-Präsidenten. Im französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron könnte Trump seinen Meister gefunden haben. Beim Treffen mit Trump im Élyséepalast am Samstag zerquetschte der Franzose die Hand seines Besuchers aus Übersee förmlich, wie auf Fotos zu sehen ist. Eisern umklammern Macrons Finger die rechte Hand Trumps, die Haut wirft unter dem Druck Falten. Trump hat seine Finger ausgestreckt, als würde er gerne loslassen.

Es ist nicht der erste «Handshake Battle» zwischen den beiden Präsidenten - und nicht der erste Punkt für Macron in diesem inoffiziellen Dominanz-Wettstreit. Beim G7-Gipfel in Kanada im vergangenen Juni drückte Macron Trumps Hand so fest, dass danach ein weisser Daumenabdruck des Franzosen auf der Hand des Amerikaners zurückblieb. Die «Washington Post» schrieb damals: «Die beiden Männer schüttelten sechs lange Sekunden Hände. Ihre Knöchel wurden weiss, ihre Kiefer verkrampften sich und ihre Gesichter wurden angespannt. Trump griff zuerst zu, versuchte dann aber zwei Mal, loszulassen.» Der Guardian erklärte Macron zum Sieger in diesem «Handshake Battle».

«Soviel zur innigen Männerfreundschaft.»

Emmanuel Macron (r), Präsident von Frankreich, und Donald Trump (M), Präsident der USA, winken vor dem Elyseepalast.
Emmanuel Macron (r), Präsident von Frankreich, und Donald Trump (M), Präsident der USA, winken vor dem Elyseepalast. - dpa

Im April dieses Jahres war Macron dann auf Staatsbesuch im Weissen Haus. Auf Küsschen auf die Wange folgte ein Handshake, den der US-Sender NBC auf rund fünf Sekunden taxierte (ein Sieger wurde nicht ausgerufen). Die beiden Männer umarmten sich, klopften sich auf den Rücken und hielten Händchen. «Da war einfach so viel anfassen», wunderte sich die «Washington Post». NBC sah darin eine neue Form der «Körperpolitik» und bescheinigte dem US-Präsidenten: «Trump verleiht der Diplomatie mit Macron einen persönlichen «Touch».»

Auch am Samstag gab es mehr Körperkontakt als nur ein Händeschütteln, Macron fasste Trump am Knie und am Ellbogen an. So körperbetont wie im April verlief das Treffen aber längst nicht. Womöglich war Macron irritiert über einen Tweet Trumps, mit dem der Amerikaner seinen Gastgeber kurz nach der Landung in Paris kritisierte. Das Verhältnis dürfte auch wegen Trumps dauernder Angriffe gegen die EU abgekühlt sein. Vermutlich ist Macron zudem wenig begeistert darüber gewesen, dass Trump schon heute Sonntagnachmittag wieder nach Hause fliegen wollte – statt an Macrons Friedensgipfel teilzunehmen.

Auch Trumps Laune schien gedämpft. Er habe «fast mürrisch» gewirkt, während Macron versucht habe, die wachsenden Spannungen zu überspielen, urteilte die «Washington Post». «Als Macron versuchte, Trumps Oberschenkel zu tätscheln, ignorierte er ihn und nahm die Berührung weder zur Kenntnis noch erwiderte er sie.» Die «New York Times» schrieb: «Soviel zur innigen Männerfreundschaft.»

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