Ein an Hepatits-C erkrankter Arzt soll zu einer dreijährigen Haft verurteilt werden, da er insgesamt 51 Patienten mit dem Virus angesteckt haben soll.
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Ein Justizwachtmeister auf der Anklagebank beim Gerichtsprozess im April. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Staatsanwaltschaft fordert eine dreijährige Haft für einen Arzt aus Donauwörth (D).
  • Er soll zwischen 2017 und 2018 mehrere Patienten mit Hepatitis-C angesteckt haben.
  • Laut psychiatrischen Gutachten ist der Arzt vermindert schuldfähig.
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Die Staatsanwaltschaft fordert eine dreijährige Gefängnisstrafe für einen Narkosearzt aus einer Klinik in Donauwörth (D). Er wird angeklagt, da er insgesamt 51 OP-Patienten mit Hepatitis-C angesteckt haben soll.

Der Ankläger betrachtet die Infektionen als gefährliche Körperverletzung aufgrund mangelhafter Hygiene. Der Verteidiger argumentiert hingegen, dass es sich um fahrlässiges Handeln handelte und beantragt eine Haftstrafe auf Bewährung. Das Urteil wird am 30. Juni verkündet, so berichtet es die «Zeit».

Arzt wusste nichts von seiner Infektion

Zwischen 2017 und 2018 traten vermehrt Hepatitis-C-Fälle bei Patienten auf. Es stellte sich heraus, dass der Anästhesist, der selbst mit Hepatitis C infiziert war, seine Patienten während Operationen angesteckt hatte.

Der Arzt war medikamentenabhängig und hatte Opioide, die für die Patienten bestimmt waren, verunreinigt. Zu Beginn des Prozesses gab der Mediziner zu, die Infektion auf die Patienten übertragen zu haben. Zu diesem Zeitpunkt wusste er selbst noch nichts von seiner eigenen Infektion. Der Verteidiger kritisierte mangelhafte Kontrollen im Krankenhaus und macht die Klinikleitung und das Gesundheitsamt dafür verantwortlich.

Psychische Erkrankung mildert seine Schuldfähigkeit

Der psychiatrische Gutachter stellte fest, dass der Angeklagte möglicherweise vermindert schuldfähig sei, da er seit 20 Jahren an Depressionen leidet. Obwohl der Arzt seine Approbation bereits freiwillig abgegeben hat, strebt der Staatsanwalt ein lebenslanges Berufsverbot an.

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