Durchsuchung bei KPMG im Zusammenhang mit Cum-Ex-Skandal
In Frankfurt kam es zur Durchsuchung von Büros der KPMG. Sie soll im Zusammenhang mit Cum-Ex-Steuerdeals zulasten der Staatskasse stehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Büros von KPMG in Frankfurt wurden von Ermittlern durchsucht.
- Der Gesellschaft wird eine Verbindung zu Cum-Ex-Steuerdeals vorgeworfen.
- Die Ermittler sind auf der Suche nach schriftlichen Korrespondenzen wie E-Mails.
Ermittler haben Büros der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG in Frankfurt durchsucht. Dies steht im Zusammenhang mit dem Skandal um Cum-Ex-Steuerdeals zulasten der Staatskasse. Die Staatsanwaltschaft Köln vollstrecke Durchsuchungsbeschlüsse gegen eine Beratungsgesellschaft in Frankfurt, teilte die Behörde am Mittwoch auf Anfrage mit.
Darüber hinaus würden auch Privatwohnungen von fünf (ehemals) dort beschäftigen Rechtsanwälten und Steuerberatern durchsucht, die die Staatsanwaltschaft als Beschuldigte führe. «Die Massnahmen stehen im Zusammenhang mit verfahrensgegenständlichen Cum-Ex-Geschäften sowie verwandter Steuerhinterziehungsmodelle», teilte die Behörde mit.
Suche nach schriftlichen Korrespondenzen
Es gehe insbesondere darum, relevante Kommunikation in Form von E-Mails und sonstiger schriftlicher Korrespondenz zu finden. Etwa 60 Staatsanwälte, Steuerfahnder und Polizeibeamte waren bei der Durchsuchung im Einsatz.
KPMG bestätigte, dass die Niederlassung Frankfurt von der Staatsanwaltschaft aufgesucht worden sei. «Wir kooperieren vollumfänglich mit den Behörden», teilte das Unternehmen mit. Zuvor hatte das «Handelsblatt» darüber berichtet.
«Cum-Ex»-Geschäfte
Bei «Cum-Ex»-Geschäften wurden Aktienpakete rund um den Dividendenstichtag mit («cum») und ohne («ex») Ausschüttungsanspruch verschoben. In der Folge erstatteten Finanzämter Kapitalertragsteuern, die gar nicht gezahlt worden waren. Dem Staat entstand so ein Milliardenschaden.
Die Ermittlungen zu Cum-Ex-Vergehen, in die auch Banken verwickelt waren, laufen auf Hochtouren. Erste Strafprozesse endeten mit Schuldsprüchen.