Einfach, schnell, bequem? Die Probleme beim E-Auto-Ladenetz

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Deutschland,

Wird Stromtanken so einfach wie das Tanken von Benzin und Diesel? Das ist zumindest das Ziel. Beim Aufbau des Ladenetzes für Elektroautos bleibt aber noch viel zu tun.

Schnell und günstig, flächendeckend, bequem und transparent: So soll das Ladenetz für Elektroautos einmal aussehen. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa
Schnell und günstig, flächendeckend, bequem und transparent: So soll das Ladenetz für Elektroautos einmal aussehen. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Schnell und günstig, flächendeckend, bequem und transparent: So soll das Ladenetz für Elektroautos einmal aussehen.
  • Vor allem das Problem der fehlenden Transparenz bei den Preisen sorgt für Probleme.
  • Auch an Ladestationen mangelt es in Deutschland noch.

Schnell und günstig, flächendeckend, bequem und transparent: So soll das Ladenetz für Elektroautos einmal aussehen. Doch es gibt bisher zu wenig Schnellladestationen. Nach wie vor drohen sich viele Verbraucher in einem undurchschaubaren Tarif-Dschungel zu verirren.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Wir müssen es hinbekommen, dass die Preise sowie bei der Zapfsäule auch für jeden transparent sind.»

Elektroauto: Zahl der Zulassungen steigt

Die Zahl der neu zugelassenen Elektroautos in Deutschland ist in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen, auch dank höherer staatlicher Zuschüsse. Der Elektroauto Boom ist politisch gewollt - und notwendig, damit Klimaziele im Verkehr eingehalten werden können. Weil erwartet wird, dass künftig vor allem zu Hause geladen werden wird, wird auch der Einbau privater Ladestationen gefördert.

Das öffentlich zugängliche Ladenetz wächst ebenfalls. Derzeit gibt es nach Angaben der Bundesnetzagentur insgesamt rund 45'000 öffentliche Ladepunkte für ein Elektroauto in Deutschland. Über Ausschreibungen, die bald starten sollen, sollen bis zum Jahr 2023 1000 zusätzlichen Standorten entstehen, etwa an Fernstrassen.

1000 Standorte mehr

sei mehr Vergleichbarkeit nötig. Durch die derzeit sehr unterschiedliche Preisgestaltung stark sei das eingeschränkt, sagte der baden-württembergische Verbraucherschutzminister Peter Hauk (CDU). Es solle daher eine Markttransparenzstelle für Ladetarife geben - dafür hatte sich die Verbraucherschutzministerkonferenz im Mai eingesetzt.

Ladesäulenbetreiber sollten verpflichtet werden, Preise, Preiskomponenten, Belegungsstatus und Bezahlmöglichkeiten an diese Stelle zu melden und laufend zu aktualisieren. Diese Daten könnten über die Apps der Fahrerinnen und Fahrer für Transparenz sorgen.

«Typischerweise laden Elektromobilitätskunden, ähnlich wie Mobilfunkkunden, bei einem Ladeanbieter», sagte eine Sprecherin des Anbieters und Energieversorgers EnBW. An rund 95 Prozent aller Ladesäulen in Deutschland gelte ein einheitlicher Preis. Damit gebe es eine anbieterübergreifende Preistransparenz. Beim Ad-hoc-Laden gelte wie beim Tanken an einer Tankstelle der Preis des jeweiligen Anbieters.

In Sachen Preistransparenz habe der Markt in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht, sagte Andreae. «Jede E-Autofahrerin und jeder E-Autofahrer kann an jeder Ladesäule in Deutschland laden und den dazugehörigen Preis vor dem Ladevorgang einsehen.» Inzwischen seien flächendeckend kilowattstunden-basierte Tarife die Regel. «Die allermeisten Ladevertrags-Dienstleister bieten ihren Kunden feste und transparente Tarife für das Normal- und Schnellladen an.» Kunden hätten wie bei Mobilfunktarifen eine grosse Auswahl an Tarifen, die ihrem Nutzerverhalten am ehesten zusagen - etwa Vielfahrertarife oder Flatrates. Wer keinen Ladevertrag habe oder wessen Ladevertrag im Einzelfall die betreffende Ladesäule nicht abdecke, könne beim Ad-hoc-Laden den Preis pro Kilowattstunde an der Ladesäule abrufen, in der Regel über einen QR-Code.

«Typischerweise laden Elektromobilitätskunden, ähnlich wie Mobilfunkkunden, bei einem Ladeanbieter», sagte eine Sprecherin des Anbieters und Energieversorgers EnBW. An rund 95 Prozent aller Ladesäulen in Deutschland gelte ein einheitlicher Preis. Damit gebe es eine anbieterübergreifende Preistransparenz. Beim Ad-hoc-Laden gelte wie beim Tanken an einer Tankstelle der Preis des jeweiligen Anbieters.

Beim vertragsbasierten Laden bräuchten die Vertragsanbieter Zugang zu allen Ladepunkten, sagte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, Hildegard Müller. «Klar ist: Nur mit einfachen, transparenten und kundenfreundlichen Ladelösungen kann der Hochlauf der Elektromobilität auch in Zukunft gelingen.»

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