Erdbeben

Sieben Verletzte durch Erdbeben nahe iranischem Atomkraftwerk Buschehr

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Iran,

Im Iran hat in der Nähe des einzigen Atomkraftwerks des Landes die Erde gebebt.

Reaktor in Buschehr
Reaktor in Buschehr - MEHR NEWS/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Zunächst keine Hinweise auf Schäden an Irans einzigem Akw.

Das Zentrum des Erdstosses mit einer Stärke von 4,5 lag weniger als 50 Kilometer von dem Atomkraftwerk Buschehr entfernt und ereignete sich in einer Tiefe von zehn Kilometern, wie die US-Erdbebenwarte USGS am Mittwoch mitteilte. Sieben Menschen wurden nach Behördenangaben verletzt. Ob es zu Schäden an dem Kraftwerk kam, blieb zunächst offen.

Die Erschütterung war laut der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur Irna auch in Buschehr zu spüren. Nach USGS-Angaben befand sich das Zentrum des Bebens 17 Kilometer ausserhalb der Stadt Borasdschan. Es ereignete sich demnach um 6.49 Uhr (Ortszeit, 4.49 MEZ).

Sieben Menschen seien bei dem Beben verletzt worden, erklärte der Leiter der Katastrophenschutzbehörde in der Provinz Buschehr, Dschahangir Dehghani, nach Angaben des iranischen Staatsfernsehens. Drei von ihnen konnten das Krankenhaus demnach bereits wieder verlassen.

An einigen Gebäuden in der Region bildeten sich nach Fernsehangaben «Risse» durch das Beben. Dehghani zufolge waren Mitarbeiter des Katastrophenschutzes vor Ort, um sich einen Überblick über die Schäden zu verschaffen.

Buschehr ist der Standort des bislang einzigen iranischen Atomkraftwerks. Es wurde mit russischer Hilfe erbaut und im September 2011 in Betrieb genommen. Ende 2014 schlossen Moskau und Teheran einen Vertrag zum Ausbau der Anlage. Der Iran will seine Abhängigkeit von Öl und Gas reduzieren und in den kommenden Jahren noch 20 weitere Reaktoren bauen.

Der Iran hatte im Juli 2015 nach langen Verhandlungen mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland ein Atomabkommen geschlossen, das Teheran die friedliche Nutzung der Atomenergie erlaubt. Teheran verpflichtete sich darin, seine Urananreicherung deutlich zurückzufahren und scharfe Kontrollen durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) zuzulassen.

Die USA waren im Mai 2018 aber aus dem Atomabkommen ausgestiegen und hatten neue Sanktionen gegen den Iran verhängt. Daraufhin begann Teheran im Mai mit dem schrittweisen Rückzug aus der Vereinbarung. Als Reaktion auf die Tötung des iranischen Generals Kassem Soleimani bei einem US-Drohnenangriff am vergangenen Freitag kündigte Teheran den weiteren Rückzug aus dem Abkommen an.

Der Iran liegt auf mehreren tektonischen Bruchlinien und wird regelmässig von Erdbeben erschüttert. Ende Dezember hatte es nahe Buschehr ein Erdbeben der Stärke 5,1 gegeben.

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