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EU-Kommission: 70 Prozent Impfrate bis zum Sommer

Keystone-SDA
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Belgien,

Die EU-Kommission will scheinbar ihre Corona-Impfstrategie ändern: Bis im Sommer sollen nun laut DPA 70 Prozent der Erwachsenen geimpft werden.

Impfstoff von Biontech und Pfizer
Impfstoff von Biontech und Pfizer - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut EU-Kommission sollen bis zum Sommer 70 Prozent der Erwachsenen geimpft werden.
  • Diesen Vorschlag wird die Kommission laut DPA am Dienstag veröffentlichen.
  • Bis März lautete das Ziel, 80 Prozent der Menschen über 80 Jahre zu impfen.

Bis zum Sommer sollen aus Sicht der EU-Kommission 70 Prozent der Erwachsenen in der Europäischen Union gegen das Coronavirus geimpft sein. Den Vorschlag will die Brüsseler Behörde am Dienstag veröffentlichen, wie die Deutsche Presse-Agentur vorab erfuhr. Bis März laute das Zwischenziel, 80 Prozent der Menschen über 80 Jahre und der Beschäftigten im Gesundheitswesen zu immunisieren.

Die Ziele sind nach dpa-Informationen Teil eines Diskussionspapiers für den EU-Videogipfel am Donnerstag. Dort sollen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die übrigen Staats- und Regierungschefs nach dem Willen von Ratschef Charles Michel auch die Frage erörtern, ob es einen EU-Impfpass und gegebenenfalls damit verbundene Privilegien geben soll. In Deutschland gibt es darüber eine kritische Diskussion.

Vorteile für Geimpfte sollen Staaten überlassen bleiben

Die EU-Kommission will nach dpa-Informationen zwar für ein möglichst genaues und in allen EU-Staaten anerkanntes Impfdokument plädieren. Daraus soll erkennbar sein, wer wann in welchem EU-Staat welchen Impfstoff bekommen hat. Dies soll auch helfen, etwaige Nebenwirkungen zurückzuverfolgen. Ob Geimpfte Vorteile geniessen – zum Beispiel Zugang zu Restaurants und Kinos oder erleichterte Urlaubsreisen – soll jedoch den EU-Staaten überlassen bleiben.

Angela Merkel
Altkanzlerin Angela Merkel befindet sich seit einem halben Jahr im Ruhestand. (Archivbild) - Keystone

Angesichts der besonders ansteckenden Mutationen des Coronavirus will die EU-Kommission die Mitgliedsstaaten drängen, mehr zur Erkennung der neuen Virusformen zu tun. Nötig ist dafür die sogenannte Sequenzierung der bei Tests entnommenen Virusproben. Die allermeisten EU-Staaten seien weit von den wünschenswerten Zahlen bei der Sequenzierung entfernt, hiess es in Brüssel. Somit würden Virusvarianten eher zufällig entdeckt - anders als in Grossbritannien, wo systematischer gesucht worden sei.

EU-Ratschef Michel hatte am Montagabend sein Einladungsschreiben für den Videogipfel am Donnerstag veröffentlicht, bei dem sich die 27 Staaten im Kampf gegen die Pandemie abstimmen wollen. Neben den Themen Impfpass und Impfprivilegien soll es auch um die Mutationen gehen. Topthema ist das Impfen: «Die Beschleunigung der Impfungen in der EU ist unsere absolute Priorität»«, schrieb Michel.

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