EU-Kommission genehmigt Impfstoff gegen Affenpocken
Ein Impfstoff, der bisher nur gegen «gewöhnliche» Pocken zugelassen war, darf künftig auch bei Affenpocken zum Einsatz kommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Impfstoff Imvanex darf künftig auch zur Prävention von Affenpocken zum Einsatz kommen.
- Bislang war das Mittel nur zum Schutz von Erwachsenen gegen Menschenpocken zugelassen.
Die EU-Kommission hat den Impfstoff Imvanex gegen Affenpocken zugelassen.
Wie ein Sprecher der EU-Kommission bestätigte, folgte die Behörde am Montag einer Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde und genehmigte das Präparat des Unternehmens Bavarian Nordic zum Schutz von Erwachsenen gegen die Affenpocken. Zuvor hatte Bavarian Nordic die Entscheidung öffentlich gemacht.
Bislang war der Impfstoff auf EU-Ebene nur zum Schutz von Erwachsenen gegen Menschenpocken zugelassen. Deutschland und einige andere Länder hatten jedoch bereits nationale Ausnahmeregelungen für den Einsatz gegen Affenpocken gewährt.
Entscheid gilt für alle EU-Staaten
Die aktuelle Entscheidung gilt nun für alle 27 EU-Staaten sowie für Island, Liechtenstein und Norwegen. Bereits am Freitag hatte sich die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) in Den Haag dafür ausgesprochen, die Zulassung auf Affenpocken auszuweiten. In der Regel folgt die EU-Kommission diesen Entscheidungen.
Die EU hatte zuletzt bereits zwei Verträge über insgesamt 163 620 Dosen des Impfstoffs von Bavarian Nordic abgeschlossen. In den USA ist das Präparat unter dem Namen Jynneos zugelassen.
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides äusserte sich angesichts schnell steigender Fallzahlen in der EU zuletzt besorgt. Die WHO erklärte den Affenpocken-Ausbruch am Wochenende zu einer «Notlage von internationaler Tragweite».