Ex-«Costa Concordia»-Kapitän zieht Antrag zurück
Schettino, Ex-Kapitän des gesunkenen Kreuzfahrtschiffs Costa Concordia, hat seinen Antrag auf offenen Vollzug überraschend zurückgezogen.

Der inhaftierte Francesco Schettino wollte tagsüber das Gefängnis zum Arbeiten verlassen können. Es habe nun jedoch Schwierigkeiten mit dem Arbeitsvorschlag gegeben, sagte Schettinos Anwältin vor Journalisten. Daher habe Schettino selbst entschieden, den Antrag zurückzuziehen.
«Wenn in Zukunft die Voraussetzungen gegeben sind, um den Antrag erneut zu stellen, werden wir das tun», so Francesca Carnicelli. Das Verfahren wurde eingestellt. Schettinos Plan war es eigentlich, ausserhalb des Gefängnisses an einem Digitalisierungsprojekt der vatikanischen Dombauhütte mitzuarbeiten.
Hintergrund: Die Havarie der «Costa Concordia»
Schettino verbüsst für die Havarie des Kreuzfahrtschiffs «Costa Concordia» vor der toskanischen Insel Giglio vom 13. Januar 2012 eine Haftstrafe von 16 Jahren und einem Monat. Inzwischen hat der Italiener mehr als die Hälfte seiner Strafe verbüsst und damit auch die Frist für lockerere Vollzugsmassnahmen erreicht.
Die Hauptschuld am Kentern der «Costa Concordia» wird Schettino gegeben. Er hatte das Schiff zu nahe an der Insel Giglio entlang gesteuert. Der Kapitän geriet zudem in die Kritik, weil er das Schiff noch während der Evakuierung der Passagiere verliess. 32 Menschen kamen bei der Kreuzfahrt-Katastrophe ums Leben.