EZB-Präsidentin Lagarde: Geldpolitik bleibt abhängig von Inflation
EZB-Präsidentin Lagarde hält sich bedeckt über mögliche geldpolitische Wende.
Die Europäische Zentralbank (EZB) fährt in ihrer Geldpolitik weiter auf Sicht. Der geldpolitische Kurs hänge nach wie vor von der Datenlage ab, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Donnerstag vor dem Europäischen Parlament in Brüssel.
Konkret nannte die Französin die Aussichten für die Inflationsentwicklung und die Dynamik der grundlegenden Inflation. Eine zunehmende Bedeutung für die Inflationsentwicklung nehme die Lohnentwicklung ein, erklärte Lagarde. Die Arbeitnehmer forderten einen Ausgleich für die steigenden Preise.
Warten auf Zeichen einer Wirtschaftswende
Der Prozess rückläufiger Inflationsraten dürfte sich zwar fortsetzen, erwartet die EZB-Chefin. Der geldpolitische Rat der Notenbank müsse für Kursänderungen aber zunächst zuversichtlich sein, dass das Inflationsziel der Notenbank von zwei Prozent nachhaltig erreicht werde. Lagarde bekräftigte damit Äusserungen von der jüngsten EZB-Zinssitzung Ende Januar.
Wegen der sinkenden Inflation und der schwächelnden Wirtschaft fragen sich Analysten und Anleger, wann die EZB die geldpolitische Wende mit sinkenden Leitzinsen einleiten wird. Viele Fachleute sehen einen möglichen Zeitpunkt Mitte des Jahres. Die Notenbank selbst hat sich bisher nicht festgelegt.