Festnahmen bei Demo gegen Migranten am Ärmelkanal
Am Samstag kam es bei Demonstrationen im Südosten Englands zu mehreren Festnahmen. Grund dafür ist die Zunahme der Ärmelkanal-Überquerungen von Migranten.
Das Wichtigste in Kürze
- In England kam es am Samstag zu Ausschreitungen an einer Demonstration.
- Grund dafür ist die Zunahme der Ärmelkanal-Überquerungen von Migranten.
- Die Zahl der Überquerungen war vergangenen Mittwoch so hoch wie noch nie.
Bei Demonstrationen gegen Migranten hat es im Südosten Englands Zusammenstösse mit der Polizei gegeben. Teilweise kam es für Autofahrer am Samstag auf den Strassen im Raum Dover zum Stillstand.
Die etwa 100 Demonstranten sangen patriotische Lieder und trugen Corona-Schutzmasken mit der Union-Jack-Flagge drauf. Dies berichtete die Nachrichtenagentur PA. Mindestens neun Personen wurden laut Polizei festgenommen.
Britische Behörden fordern mehr Zusammenarbeit
Immer mehr Migranten versuchen mit Booten den Ärmelkanal von Calais nach Dover zu überqueren. Am vergangenen Mittwoch waren es über 400 und damit so viele wie nie zuvor an einem einzigen Tag. Die Migranten hatten sich auf den Weg über die Meeresenge gemacht, die an der engsten Stelle 35 Kilometer breit ist. Die Überquerung in kleinen Booten ist gefährlich, weil der Ärmelkanal von zahlreichen grossen Schiffen befahren wird.
Fast alle Migranten geben an, aus armen Ländern und politischen Konfliktregionen zu kommen. So stammen die meisten etwa aus dem Iran, dem Irak, aus Syrien, Äthiopien oder dem Jemen. Die meisten von ihnen beantragen Asyl. Meistens werden die Überfahrten von Schleusern organisiert.
Britischen Behörden zufolge gibt es mehrere Gründe für die Zunahme der Überfahrten: das gute Wetter, die Corona-Pandemie und Änderungen bei den Kontrollen im französischen Calais. London erhöht nun den Druck auf Paris, den Migrantenstrom gemeinsam stärker zu bekämpfen.