Berliner Flughäfen verlieren Finanzchefin

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Deutschland,

Sie musste viel frisches Geld für den BER beschaffen, nun verlässt sie überraschend die Flughafengesellschaft. Das Unternehmen reagiert kühl.

Hört frühzeitig auf: Heike Fölster, Geschäftsführerin Finanzen beim Flughafen Berlin Brandenburg. Foto: Monika Skolimowska/Archiv
Hört frühzeitig auf: Heike Fölster, Geschäftsführerin Finanzen beim Flughafen Berlin Brandenburg. Foto: Monika Skolimowska/Archiv - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Gut ein Jahr vor der geplanten Eröffnung des BER muss sich die Berlin-Brandenburger Flughafengesellschaft eine neue Finanzchefin suchen.

Die zuständige Geschäftsführerin Heike Fölster habe um die vorzeitige Auflösung ihres Vertrags gebeten, teilte das Unternehmen am Montag in Schönefeld mit. Zuvor hatte «Der Tagesspiegel» darüber berichtet. Fölster wechselt zur Deutschen Bahn und wird dort Finanzchefin und Vorstandsmitglied bei der Konzerntochter DB Station & Service.

Das Unternehmen machte keine näheren Angaben zu Fölsters Weggang. Der Aufsichtsrat werde in seiner Sitzung am Freitag über anstehenden Schritte für eine Nachbesetzung beraten, hiess es in einer Mitteilung lediglich.

Fölster hielt sich zugute, ihr sei es «in herausfordernden Zeiten» im Team gelungen, das Fundament für ein verlässliches Unternehmens-Controlling zu legen. Auf dessen Grundlage seien strategische Entscheidungen möglich. «So konnten wir die Finanzierung des Flughafens BER sichern und die Flughafengesellschaft wirtschaftlich erfolgreich führen», betonte die Managerin.

Der neue Flughafen soll nach dem aktuellen Zeitplan im Oktober 2020 in Betrieb gehen. Technikprobleme, Baumängel und Planungsfehler hatten den Start seit 2011 immer wieder hinausgezögert. Der Finanzrahmen wuchs seit Baubeginn 2006 von zwei Milliarden auf 6,5 Milliarden Euro.

Fölster hatte unter anderem Darlehen und Kredite in Höhe von 2,2 Milliarden Euro bei den Flughafen-Eigentümern Berlin, Brandenburg und dem Bund sowie bei Banken eingeholt. Erst in den vergangenen Woche hatte sie erklärt, das Geld reiche noch bis Ende 2020 oder Anfang 2021. Im November erhalte der Aufsichtsrat einen neuen Businessplan.

Am Montag teilte Fölster mit: «Nach sechs Jahren voller Faszination für die Luftfahrt in Berlin und Brandenburg ist jetzt für mich der richtige Zeitpunkt für eine Veränderung gekommen.» Sie war 2013 vom damaligen Flughafenchef Hartmut Mehdorn nach Schönefeld geholt worden. Neben dem heutigen Vorsitzenden Engelbert Lütke Daldrup zählt noch Personalchef Manfred Bobke-von Camen zur Geschäftsführung.

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