Frankreich prüft Benutzung Alexandre Benallas von Diplomatenpässen
Alexandre Benalla, Macrons Ex-Bodyguard, soll seine Diplomatenpässe benutzen. Frankreichs Aussenministerium prüft rechtliche Schritte.
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-Macron-Bodyguard Benalla soll weiter Diplomatenpässe benutzt haben.
- Das Aussenministerium prüft nun rechtliche Schritte.
Das französische Aussenministerium hat sich in den erneuten Wirbel um den Ex-Bodyguard von Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron eingeschaltet. Das Ministerium prüfe rechtliche Schritte, sollte Alexandre Benalla auch nach Ende seiner Tätigkeit für den Élyséepalast seine diplomatischen Pässe benutzt haben, hiess es in einer Mitteilung am Donnerstag.
Vorausgegangen war ein Bericht der investigativen Internetzeitung «Mediapart», wonach Benalla in den vergangenen Monaten mit Diplomatenpass in verschiedene afrikanische Länder eingereist sein soll. Im September erklärte Benalla vor dem Senat, die Pässe in seinem Büro im Élyséepalast gelassen zu haben.
Bodyguard-Skandal
Im Sommer hatte die sogenannte Affäre Benalla für eine Prügel-Affäre in Frankreich gesorgt. Benalla war bei einer Demonstration am 1. Mai offiziell als Beobachter eines Polizeieinsatzes, ging dort aber gegen junge Menschen vor. Nach Medienenthüllungen im Juli musste er den Élyséepalast verlassen.
Eine Reise Benallas in den Tschad hatte Mitte der Woche bereits Fragen aufgeworfen. Benalla war Anfang Dezember kurz vor einem Staatsbesuch Macrons in das afrikanische Land gereist. Dort soll er Berichten nach auch Tschads Präsidenten Idriss Déby getroffen haben.
Der Élyséepalast erklärte am Mittwoch der französischen Nachrichtenagentur AFP zufolge: «Was auch immer Herr Benalla unternimmt, er ist kein offizieller oder inoffizieller Abgesandter des Präsidenten. Wenn er sich als solcher darstellt, liegt er falsch.» Benalla bestritt, sich während seiner Reise auf eine solche Funktion berufen zu haben. Er sei dort aus beruflichen Gründen gewesen.