Frankreich sagt Vorstadt Banden den Kampf nach Todesfällen an
Frankreichs Innenminister Castaner will gegen die Gewalt in Pariser Banden vorgehen: «Ich lasse nicht zu, dass diese Banden unsere Stadtviertel terrorisieren».
Das Wichtigste in Kürze
- Der Konflikt zwischen den Pariser Vorstadtbanden spitzt sich zu.
- Innenminister Christophe Castaner setzt alles daran, die Verantwortlichen zu finden.
Nach dem Tod mehrerer Jugendlicher bei Bandenkonflikten im Grossraum Paris will Frankreichs Innenminister Christophe Castaner entschlossen gegen die Mitglieder vorgehen. «Die Gewalt dieser Banden ist vollkommen inakzeptabel, wir werden entschieden darauf reagieren», sagte Castaner heute Donnerstag. «Ich lasse nicht zu, dass diese Banden unsere Stadtviertel terrorisieren.» Die Polizei werde Sonderermittler erhalten, die sich auf das Identifizieren von Bandenmitgliedern spezialisieren und einen Austausch mit Kommunen, Bildungs- und Sozialeinrichtungen herstellen sollen.
«Der Platz eines Jugendlichen ist in der Schule, aber sicher nicht um zwei Uhr morgens mit einer Bande auf einem Platz in Paris», sagte der Minister. Am Dienstagabend war ein 17-Jähriger bei einer Auseinandersetzung an einer Schnellbahnstation mit einem Knüppel erschlagen worden. In der Nacht auf Mittwoch wurde in Paris ein 16-Jähriger erstochen, der in eine Auseinandersetzung zwischen zwei Banden aus zwei benachbarten Stadtteilen verwickelt war. Zehn Tage zuvor starb ein 13-Jähriger bei einer Bandenschlägerei in einem Pariser Vorort.
Die Todesfälle hatten in Frankreich Empörung hervorgerufen, auch weil die Beteiligten und Opfer der Bandenkonflikte immer jünger werden. Anders als bei den seit Jahren in Frankreich regelmässig aufflammenden Vorstadtkrawallen ist die Polizei bei den Bandenkonflikten nicht mehr die erste Zielscheibe.