Frauen haben Angst, beim Gamen sexuell belästigt zu werden
Der Voice Chat ist für das Austauschen während des Online-Spielens gedacht. Für Frauen wird die Funktion aber oftmals zum Horror-Erlebnis.
Das Wichtigste in Kürze
- 33 Prozent der Gamerinnen wurde schon einmal beim Spielen diskriminiert.
- Dies geschieht vor allem beim Online-Gespräch mit männlichen Mitstreitern.
In der Politik haben sich Frauen das Wahlrecht erkämpft. Im Arbeitsmarkt kommt die Lohngleichheit immer näher. Jetzt kommt raus: In der Spielindustrie scheint der Umgang mit Frauen trotz modernster Technik steinzeitlich.
Grund zum Aufschrei ist eine neue Studie von Bryter. In der Studie berichten 33 Prozent der befragten Frauen, beim Online-Spielen schon einmal von männlichen Spielern sexuell belästigt oder diskriminiert worden zu sein.
Vergewaltigungs-Drohungen im Voice Chat
Konkret betrifft es die Funktion «Voice Chat». Die ermöglicht es, beim Online-Gamen mit Gegenspielern zu sprechen. Beim Spielen wurden Frauen so unter anderem damit bedroht, vergewaltigt zu werden. Andere hörten wiederum Sätze wie: «Du gehörst hier nicht hin!»
Solch diskriminierende Aussagen brennen sich ins Gedächtnis der Spielerinnen. 72 Prozent jener Gamerinnen, die noch nicht sexuell beleidigt wurden, haben Angst vor Voice Chat. Sie empfinden die Szene als zu männlich.
Nicht nur Frauen betroffen
Von der Online-Diskriminierung sind allerdings nicht nur Frauen betroffen. Gerade jüngere Spieler oder Neueinsteiger werden im Voice Chat oft getrollt oder mit Scharmützeln kleingemacht.
Die Studie wurde in England erhoben – wie es andernorts aussieht, kann somit nur erahnt werden.