In London ist eines der ältesten Bücher der Welt versteigert worden. Der Crosby-Schoyen-Codex ist rund 1600 Jahre alt.
Crosby-Schoyen Codex London
In London ist einer der ältesten erhaltenen Bibeltexte versteigert worden. - keystone

In London ist eines der ältesten Bücher der Welt für umgerechnet rund 3,5 Millionen Franken versteigert worden. Wie das Auktionshaus Christie's am Dienstag mitteilte, kam es für genau 3,06 Millionen Pfund unter den Hammer.

Der etwa 1600 Jahre alte Crosby-Schoyen-Codex ist demnach das älteste Buch mit Bibel-Texten. Es enthält die früheste vollständige Abschrift des Buchs Jonas und des ersten Petrusbriefes.

Zudem handelt es sich nach Angaben des Auktionshauses um das älteste Buch in Privatbesitz. Es umfasst Christie's zufolge 51 von ursprünglich 68 Papyrusseiten. Die Zeilen in koptischer Schrift wurden demnach im dritten oder vierten Jahrhundert im heutigen Ägypten von einem Mönch niedergeschrieben.

Schrift wechselte mehrmals den Besitzer

Das Buch wurde zusammen mit anderen Papyrus- und Pergamentdokumenten in den frühen 1950er-Jahren in Ägypten gefunden. Zunächst war es von einem Schweizer Sammler erworben worden. Die Schrift wechselte dem Auktionshaus zufolge mehrmals den Besitzer. Unter anderem gehörte sie der US-Sammlerin Margaret Reed Crosby, nach der sie teilweise benannt ist.

Der letzte Besitzer vor der Versteigerung war der Norweger Martin Schoyen, auf den der zweite Teil des Namens zurückgeht. Der Namen des neuen Besitzers wurde nicht bekannt gegeben.

Der Verkaufspreis liegt weit unter dem von Versteigerungen ähnlicher Dokumente. 2023 wurde eine mehr als 1000 Jahre alte hebräische Bibel für über 38 Millionen Dollar in New York versteigert. Microsoft-Gründer Bill Gates bezahlte 1994 für Leonardo da Vincis Codex Leicester 30,8 Millionen Dollar.

Das bisher teuerste historische Dokument ist einer der ersten Drucke der US-Verfassung. Er wurde 2021 vom Auktionshaus Sotheby's für 43 Millionen Dollar verkauft.

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