«Game over»? Britische Medien sehen Johnson am Abgrund

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Grossbritannien,

Boris Johnson rutscht von einem Skandal in den nächsten. Jetzt fordert die «Times» ihn zum Rücktritt auf – es sei «Game over».

Die Luft wird für Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, wird dünn. Seit Monaten jagt ein Skandal den nächsten. Nun ziehen verschiedene Medien Bilanz. Die konservative «Times» fordert dabei sogar seinen Rücktritt. Foto: John Sibley/Pool REUTERS/AP/dpa
Die Luft wird für Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, wird dünn. Seit Monaten jagt ein Skandal den nächsten. Nun ziehen verschiedene Medien Bilanz. Die konservative «Times» fordert dabei sogar seinen Rücktritt. Foto: John Sibley/Pool REUTERS/AP/dpa - sda - Keystone/Pool REUTERS/AP/John Sibley

Das Wichtigste in Kürze

  • In Grossbritannien sind zwei wichtige Minister zurückgetreten.
  • Jetzt sehen britische Zeitung Premier Boris Johnson vor dem Aus.
  • Laut «Times» werde das Chaos mit jedem weiteren Tag, den er im Amt ist, verstärkt.

Nach dem Rücktritt zweier wichtiger Minister sehen britische Zeitungen den konservativen Premierminister Boris Johnson vor dem Aus. Der Regierungschef stehe nach knapp drei Jahren Amtszeit am Abgrund, titelten am Mittwoch gleich mehrere Blätter. Johnsons Zukunft hänge an seidenem Faden, schrieb die Zeitung «Telegraph».

Die konservative «Times» forderte in ihrem Leitartikel den Premierminister auf, zum Wohle des Landes zurückzutreten – «Game over», das Spiel sei aus. «Jeder Tag, den er im Amt bleibt, verstärkt das Chaos», so die «Times». Johnson habe keine Autorität mehr. Die konservative Regierung steckt derzeit in einer schweren Krise.

Zurücktretende Minister: Johnson beschädigt Ruf der Konservativen

Am Dienstagabend traten sowohl Finanzminister Rishi Sunak als auch Gesundheitsminister Sajid Javid zurück. Beide verbanden dies mit Vorwürfen gegen den Partei- und Regierungschef, den Ruf der Konservativen zu beschädigen.

Auch andere Abgeordnete legten Regierungsämter nieder. Die meisten Kabinettsmitglieder bekannten sich allerdings zu Johnson. Der 58-Jährige ist seit Juli 2019 im Amt und hat schon mehrere Skandale hinter sich.

Javid, Sunak und Johnson
Sajid Javid (v.l.n.r.), Rishi Sunak und Boris Johnson. - dpa

Auslöser der neuen Regierungskrise war, dass Johnson den konservativen Abgeordneten Chris Pincher in ein wichtiges Fraktionsamt hievte, obwohl ihm Vorwürfe der sexuellen Belästigung bekannt waren. Vorige Woche trat Pincher zurück, weil er betrunken zwei Männer begrapschte. Die Tories sind nun in offenem Aufruhr.

Der Regierungschef will jedoch weitermachen. Nur Stunden nach den Rücktritten berief er zwei Getreue als Minister. Am Mittag muss sich Johnson im Parlament Fragen der Abgeordneten stellen. Am Nachmittag steht er einem Parlamentsausschuss Rede und Antwort.

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