Geiselnahme: Polizei erschiesst Täter
Die Geiselnahme in einem Supermarkt in Südfrankreich ist beendet. Einsatzkräfte haben den Geiselnehmer getötet, der sich in einem Supermarkt in Südfrankreich verschanzt hatte. Die Regierung geht von einer Terrortat aus.
Das Wichtigste in Kürze
- In Südfrankreich starben heute insgesamt fünf Personen.
- Zunächst schoss ein Unbekannter in Carcassone auf Polizisten.
- Daraufhin tötete derselbe Täter zwei Zivilisten und flüchtete mit deren Auto.
- Wenig später nahm der Täter in einem Supermarkt in Trèbes mehrere Geiseln. Zwei weitere Menschen starben.
- Der mittlerweile ebenfalls getötete Geiselnehmer forderte offenbar die Befreiung von Salah Abdeslam.
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Die tödlich verlaufene Geiselnahme in einem französischen Supermarkt ist beendet. Der Täter sei in Trèbes bei Carcassonne erschossen worden, teilte Innenminister Gérard Collomb am Freitag auf Twitter mit. Er kündigte eine Stellungnahme an. Die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete unter Berufung auf Ermittlerkreise, Einsatzkräfte hätten den Täter getötet. Der zuletzt als einzige Geisel festgehaltene Polizeibeamte sei verletzt worden.
Im südfranzösischen Trèbes östlich von Carcassonne ist es heute gegen 11 Uhr zu einer Geiselnahme gekommen. Unter Berufung informierter Kreise sind mindestens drei Personen ums Leben gekommen - einer davon der Geiselnehmer. Über die Anzahl Verletzte kursieren unterschiedliche Angaben.
Im nahe gelegenen Carcassonne wurde am Freitag zudem von einem Unbekannten auf Polizisten geschossen, die gerade vom Jogging zurückkamen. Dabei wurde gemäss «Euronews» ein Polizist verwundet. Zwischen der Geiselnahme und dem kurz zuvor abgegebenen Schuss auf die Polizisten gibt es offensichtlich einen Zusammenhang, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Freitag unter Berufung auf Ermittlerkreise.
Derselbe Täter hielt auf der Flucht nach Trèbes ein Auto an und tötete beide Insassen. Mit dem gekaperten Auto fuhr er anschliessend zum Supermarkt, wo er mehrere Geiseln nahm.
Verbindung zu Salah Abdeslam
Die französische Nachrichtenagentur «AFP» berichtet über Verbindungen des Geiselnehmers zu der Terrororganisation IS. Der Fernsehsender TF1 will wissen, dass der Geiselnehmer die Befreiung von Salah Abdeslam forderte. Der französische Staatsbürger Abdeslam soll zu einer Terrorzelle der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gehören, die die schweren Anschläge in Paris im November 2015 und in Brüssel im März 2016 verübte. Er sitzt in Frankreich in Untersuchungshaft.
Die Polizei hat den Geiselnehmer von Trèbes laut französischen Medienberichten mittlerweile identifiziert. Wie der Radiosender France Info meldete, ist der Mann den Geheimdiensten bekannt und in einer Datenbank zur Bekämpfung von Terrorismus und Radikalisierung verzeichnet. Die südfranzösische Zeitung «La Dépêche du Midi» berichtete darüber hinaus, der Terrorist sei Marokkaner im Alter zwischen 30 und 40 Jahren. Er sei anhand des Nummernschildes seines Autos identifiziert worden. Den Wagen fanden die Fahnder auf dem Parkplatz des Supermarktes, in dem der Mann am Freitag Geiseln nahm.
⚠️ Intervention de police en cours à #Trèbes dans l'#Aude. La priorité est à l'intervention des forces de police et de secours. Plus d'informations à venir sur ce compte, ne diffusez pas de rumeurs ⬇️ pic.twitter.com/M2t4mLccG0
— Ministère de l'Intérieur (@Interieur_Gouv) March 23, 2018
Staatspräsident Emmanuel Macron verurteilte an einer Pressekonferenz in Brüssel unterdessen die Tat. Er drückte sein Mitgefühl aus und versicherte, alle möglichen Massnahmen zu veranlassen, um die Geiselnahme zu beenden und aufzuklären.