Gender-Pay-Gap sinkt kaum
Männer verdienen EU-weit mehr Geld als Frauen. Dieser Unterschied wird zwar kleiner - allerdings nicht so schnell, wie manche sich das wünschen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Lücke zwischen den Gehältern von Männern und Frauen in der EU sinkt nur sehr leicht.
Dieser «Gender-Pay-Gap», also der Unterschied zwischen dem Brutto-Stundenlohn von Männern und Frauen, lag 2017 noch bei 14,5 Prozent, 2018 bei 14,1 Prozent, wie die EU-Kommission mitteilte.
«Bei diesem Tempo würde es Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte dauern, um Geschlechtergleichheit zu erreichen», kritisierte Kommissionsvize Vera Jourova in einer gemeinsamen Mitteilung mit den EU-Kommissaren Nicolas Schmit und Helena Dalli anlässlich des Europäischen Tags der Lohngleichheit am 10. November. Für jeden Euro, den ein Mann stündlich verdiene, erhalte eine Frau durchschnittlich nur 86 Cent. Das sei nicht akzeptabel.
Im vergangenen Jahr lag in Deutschland der durchschnittliche Bruttostundenlohn der Frauen mit 17,72 Euro 20 Prozent unter dem von Männern mit 22,61 Euro, wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Damit hat Deutschland einen der höchsten Gender-Pay-Gaps der EU. 2018 hatte der Unterschied 21 Prozent betragen, und 2014 waren es 22 Prozent.