Geschäftsmann Tapie steht in Adidas-Affäre erneut vor Gericht
Der französische Geschäftsmann Bernard Tapie steht in dem jahrelangen Rechtsstreit um den Verkauf des Sportartikelherstellers Adidas erneut vor Gericht.
Das Wichtigste in Kürze
- Franzose muss sich wegen Betrugs verantworten.
Vor dem Pariser Strafgericht muss er sich seit Montag wegen Betrugs und Hinterziehung öffentlicher Gelder verantworten. Der 76-Jährige weist die Vorwürfe zurück. Ihm drohen bis zu sieben Jahre Haft und eine Geldbusse von 375.000 Euro.
Ein privates Schiedsgericht hatte Tapie 2008 inklusive Zinsen gut 400 Millionen Euro Schadenersatz zugesprochen. Damit sollte ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen dem Geschäftsmann und dem französischen Staat um den Verkauf von Adidas Mitte der 90er Jahre beendet werden. Tapie hatte der damals staatlichen Bank Crédit Lyonnais vorgeworfen, ihn bei dem Geschäft hintergangen zu haben.
Der Schiedsspruch zugunsten von Tapie wurde aber im Februar 2015 wegen Betrugsvorwürfen gekippt. Unter anderem gab es enge Verbindungen zwischen Tapies Anwalt und einem der Mitglieder des privaten Schiedsgerichts. Bis in die höchste Instanz wurde der Geschäftsmann verurteilt, die gut 400 Millionen Euro zurückzuzahlen - zuletzt durch den Kassationsgerichtshof im Mai 2017.