Griechenland: Proteste auf Chios gegen überfüllte Migrantenlager
Auf der griechischen Insel Chios ist es zu Protesten von Migranten gekommen. Sie sind insbesondere mit den überfüllten Lagern unzufrieden.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf der griechischen Insel Chios protestieren derzeit zahlreiche Migranten.
- Grund dafür sind die überfüllten Migrantenlager und der Bau neuer Lager.
- Die Migranten leben im Elend und die Infrastruktur der Insel breche zusammen.
In Griechenland nehmen Proteste gegen die Überfüllung der Migrantenlager sowie den Bau neuer Lager immer grössere Dimensionen an. Aufgebrachte Einwohner haben am Montagabend im Rathaus der Insel Chios den konservativen Vizeminister für Arbeit und Lokalabgeordneten, Notis Mitarakis, beschimpft.
«Bringt die Migranten endlich zum Festland...jetzt spricht das Volk», skandierten einige Demonstranten, die sichtlich ausser sich waren, wie lokale Medien übereinstimmend berichteten.
Die Infrastruktur bricht zusammen
Auch auf anderen Inseln sowie auf dem Festland gibt es Proteste. «Wir sind 8000 Einwohner und beherbergen mehr als 2600 Migranten. Das kann keiner auf Dauer ertragen», sagte im griechischen Nachrichtensender Real der Bürgermeister der Insel Leros, Michalis Kollias, am Dienstag.
Die Migranten leben im Elend und die Infrastruktur der Insel breche zusammen. Die Geduld der Einwohner sei «am Ende», fügte der Bürgermeister hinzu.
Nach jüngsten Angaben der Regierung in Athen harren in den Lagern dieser Inseln mehr als 42 000 Menschen aus. Noch im April 2019 lebten auf den Inseln nur 14 000 Migranten. Die Regierung in Athen versucht die Lage zu entschärfen. In den vergangenen Monaten wurden mehr als 10 000 Migranten zum Festland gebracht.
Täglich neue Migranten aus der Türkei
Fast täglich setzen aber neue Migranten aus der Türkei zu den griechischen Inseln über. Vergangenen Sonntag waren 134 Menschen zum Festland gebracht worden. Am gleichen Tag setzten aber 154 neue Migranten aus der Türkei auf die Inseln über, teilte das Bürgerschutzministerium mit.