Haribo will mit Klassikern zurück auf Erfolgsspur
Haribo erlebte im vergangenen Jahr einen herben Umsatzeinbruch. Nun will sich der Fruchtgummihersteller wieder stärker auf seine Klassiker stützen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im letzten Jahr musste Haribo einen herben Umsatzeinbruch verkraften.
- Nun will sich der Fruchtgummihersteller stärker auf seine Klassiker stützen.
Der Marktführer im Fruchtgummimarkt hatte im vergangenen Jahr laut «Handelsblatt» in Deutschland einen Umsatzrückgang von fast zehn Prozent hinnehmen müssen. Gleichzeitig konnten Konkurrenten wie Katjes oder Storck zweistellige Zuwächse erzielen.
«Wir haben unsere Top-Produkte wie den Goldbären aus den Augen verloren.» Das sagte Andreas Patz, Sprecher der Geschäftsführung Deutschland, im Interview mit dem «Handelsblatt» am Dienstag. Seine Vorgänger hätten zu sehr auf Nischenprodukte wie zuckerreduzierte Fruchtgummis gesetzt. Kein Comeback soll es aber für den früheren Markenbotschafter Thomas Gottschalk geben.
Umsatzrückgang wegen eigener Fehler
Der Umsatzrückgang sei zum Grossteil auf eigene Fehler zurückzuführen, sagte Patz. So seien die Werbebudgets auf zuckerreduzierte Fruchtgummis konzentriert worden, ohne Erfolg. Die Kunden wollten «nicht ständig daran erinnert werden, dass der Kauf einer Süssware nicht unbedingt eine rationale Entscheidung ist».
Zusätzliche Probleme seien durch die Umstellung des Warenwirtschaftssystems auf SAP entstanden. Haribo habe hier die Komplexität der Umstellung unterschätzt. Dies habe zeitweise zu Lieferausfällen «bis zu zehn Prozent und darüber» geführt.
Inzwischen hat Haribo nach Angaben des Geschäftsführers aber wieder Tritt gefasst. Zum Jahresende rechne das Unternehmen wieder mit drei Prozent Wachstum. «Wir haben uns wieder in die Erfolgsspur zurückgekämpft», sagte Patz. Auch wenn das alte Niveau noch nicht wieder erreicht sei.
Trotz der Rückbesinnung auf alte Erfolgsrezepte: Für den früheren Markenbotschafter Thomas Gottschalk soll es kein Comeback geben. «Die Zeiten der grossen Samstagabendshows, zu denen sich die ganze Familie vor dem Fernseher versammelt, sind vorbei», sagte Patz.