Wegen mutmasslichen Kreditbetrugs und Bestechung nehmen Österreichs Ermittler Signa-Gründer René Benko ins Visier.
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Benkos Anwesen sowie Büros wurden durchsucht. (Archivbild) - Marcel Kusch/dpa

Österreichische Ermittler haben den Signa-Gründer René Benko im Visier. Der Ex-Milliardär steht wegen mutmasslichen Kreditbetrugs und Bestechung unter Verdacht. Benkos Anwesen sowie Büros wurden durchkämmt.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat am Dienstag die Villa des Signa-Gründers in Innsbruck durchsucht. Der Einsatz diene der «Sicherstellung von allfälligen Unterlagen und Gegenständen zu den medial ohnehin bereits transportierten Vorwürfen». Dies teilte Benkos Anwalt der Deutschen Presse-Agentur mit.

Der Anwalt bezeichnete den Einsatz von Staatsanwaltschaft und Polizei als «sehr professionell». Benko verhalte sich «kooperativ und konstruktiv». Dies sagte der Anwalt.

Durchsuchungen bei Signa Holding

Auch die Signa Holding in Innsbruck sowie die Luxusimmobilien-Gesellschaft Signa Prime und der Immobilienentwickler Signa Development in Wien wurden am Dienstag nach Informationen der dpa untersucht. Der Insolvenzverwalter der Holding, Christof Stapf, habe gemeinsam mit Sachverständigen bereits im Dezember mit der Sicherung der erforderlichen Daten begonnen. Und er arbeite eng mit den Behörden zusammen, hiess es seitens des Verwalters.

Die WKStA ermittelt gegen den Gründer der insolventen Immobilien- und Handelsgruppe Signa in verschiedenen Verdachtsfällen. Einerseits läuft eine Untersuchung wegen mutmasslichen Kreditbetrugs. Dabei geht es um den Verdacht, dass bei der Verlängerung von Krediten Zahlungsfähigkeit vorgetäuscht wurde.

Vorwürfe der Bestechung

Andererseits prüft die Staatsanwaltschaft, ob der 47-jährige ehemalige Milliardär versucht hatte, einen hochrangigen österreichischen Finanzbeamten zu bestechen. Benkos Anwälte haben alle Vorwürfe zurückgewiesen. Ob einer dieser Aspekte oder beide Ermittlungsstränge im Fokus der Durchsuchung standen, wollten weder der Anwalt noch die WKStA sagen.

Die von Benko aufgebaute und zuletzt zusammengebrochene Signa-Gruppe mit zahlreichen Kaufhäusern in Deutschland und der Schweiz befindet sich im Insolvenzverfahren. Viele Häuser wurden oder werden verkauft, um Schulden in Milliardenhöhe zu begleichen.

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