Hilfsorganisation warnt vor weltweiten Krisen

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Deutschland,

Wegen Kriegen oder der Corona-Pandemie erwarten Experten auch 2021 in vielen Ländern humanitäre Notlagen. Hilfsorganisationen stehen vor grossen Herausforderungen. Auch, weil sich Konflikte verändert haben.

Ein kleines Mädchen hinter einer Mauer in einem Slum eines Kriegsgebiets von Sanaa. Wie schon in den beiden Jahren zuvor, ist Jemen das Land mit dem höchsten Risiko einer humanitären Notlage im Jahr 2021. Foto: Mohammed Mohammed/XinHua/dpa
Ein kleines Mädchen hinter einer Mauer in einem Slum eines Kriegsgebiets von Sanaa. Wie schon in den beiden Jahren zuvor, ist Jemen das Land mit dem höchsten Risiko einer humanitären Notlage im Jahr 2021. Foto: Mohammed Mohammed/XinHua/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Gewaltsame Konflikte, Klimawandel und die Corona-Pandemie - aufgrund der «dreifachen Bedrohung» in diesem Jahr rechnen Experten 2021 in etlichen Ländern mit humanitären Notlagen.

Dies geht aus der Emergency Watchlist 2021 hervor, die am Mittwoch von der Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) veröffentlicht werden sollte. Darin werden die 20 gefährdetsten Länder der Welt aufgeführt. «Die Watchlist 2021 ist ein Weckruf: Sie zeigt, was für ein Leiden auf uns zukommen wird, wenn wir Krisen, die dringend internationale Aufmerksamkeit benötigen, vernachlässigen», erklärte IRC-Präsident David Miliband.

Die 20 Länder - darunter etwa Syrien, Venezuela, Nigeria - repräsentieren nur etwa 10 Prozent der Weltbevölkerung, wie es in dem Bericht heisst. Sie stellen aber 85 Prozent der Menschen in humanitären Notlagen. Solche Notlagen können unter anderem durch Pandemien, zerstörte Wirtschaften, Kriege oder politische Konflikte entstehen und verschärft werden.

Wie schon in den beiden Jahren zuvor, ist Jemen das Land mit dem höchsten Risiko einer humanitären Notlage im Jahr 2021, gefolgt von Afghanistan, Syrien, der Demokratischen Republik Kongo und Äthiopien. Ausserdem droht laut Bericht in vier der zehn gefährdetsten Ländern eine Hungersnot - darunter etwa Nigeria oder Burkina Faso. «Wenn nichts geschieht, könnten sich Konflikte über Grenzen hinweg ausbreiten und weitere verheerende humanitäre Auswirkungen haben», warnte Miliband.

Weitere Ergebnisse des Berichts sind etwa, dass Konflikte immer komplexer werden. «An einem Fünftel der Konflikte sind heute mehr als zehn Akteure und an zwei Dritteln mindestens drei Parteien beteiligt», heisst es. Das mache die Bereitstellung humanitärer Hilfe komplizierter.

Ausserdem nehme der Einfluss nichtstaatlicher bewaffneter Gruppen zu. Dazu zählten etwa kriminelle Banden, lokale Milizen oder militante Gruppen. Auch der Einfluss ausländischer Akteure an Krisen werde stärker. «Die Konflikte haben sich zunehmend internationalisiert», heisst es.

Mit der jährlich erscheinenden Liste will IRC führende politische Entscheidungsträger dazu aufrufen, mehr finanzielle Mittel für Hilfsmassnahmen bereitzustellen. Ausserdem fordert die Hilfsorganisation mehr Aufmerksamkeit für Schutzbedürftige. Dazu zählen etwa Geflüchtete, Vertriebene und Frauen.

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