Hochschule will Studentin wegen Sylt-Video rausschmeissen
Der Skandal auf Sylt (D) hat für die Personen, die im Video zu sehen sind, Konsequenzen: Eine Studentin hat jetzt Hausverbot an ihrer Hochschule.
Das Wichtigste in Kürze
- Über Pfingsten grölten junge Menschen an einer Party auf Sylt rassistische Parolen.
- Ein Video davon ging viral – mehrere Feiernde haben inzwischen ihre Jobs verloren.
- Nun prüft eine Hamburger Hochschule den Rauswurf einer Studentin.
Das Video von jungen, gut angezogenen Menschen, die in einer Sylter Bar rassistische Parolen grölten, schockierte über Deutschlands Grenzen hinaus. «Ausländer raus!», brüllen sie zu Gigi D'Agostinos Hit «L' amour toujours».
Einige der Feiernden konnten anhand des Videos identifiziert werden – und müssen die Konsequenzen für ihr Verhalten tragen.
Eine Frau, die in dem Sylt-Video zu sehen ist, studiert an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) – noch. Denn die Hochschule droht jetzt, sie rauszuschmeissen.
«Auf Grundlage des Hamburgischen Hochschulgesetzes wird aktuell geprüft, ob ein Exmatrikulationsverfahren eingeleitet werden kann.» Das teilt die HAW in den sozialen Medien mit. Die Präsidentin habe zur weiteren Beratung und Begleitung den Exmatrikulationsausschuss einberufen. Dieser werde auch studentisch besetzt sein.
Zwei Monate Hausverbot für Studentin
Es gibt aber auch unmittelbare Konsequenzen: «Die Studierende erhält ein zweimonatiges Hausverbot, das sich auch auf die Teilnahme von Lehrveranstaltungen erstreckt.» Die Hochschule solle ein Ort sein, an dem alle Menschen willkommen sind: unabhängig von ihrer Nationalität, ethnischen Herkunft, Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung oder ihrer sexuellen Identität.
Die Studentin ist nicht die Einzige, die wegen des Skandals Schwierigkeiten bekommt. Der Mann, der im Video die Hand zum Hitlergruss anhebt, wurde bei der Arbeit fristlos entlassen. Auch anderen Beteiligten wurde gekündigt, als der Vorfall bekannt wurde.
Die Betreiber des Pony-Clubs haben sich schockiert gezeigt und rechtliche Schritte gegen die Gröl-Gruppe angekündigt.