Impfzentrum-Mitarbeiterin wegen Kochsalz-«Impfung» angeklagt

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Deutschland,

Es geht um Körperverletzung in 15 Fällen: Eine Krankenschwester soll in Niedersachsen (D) Spritzen ohne Wirkstoff aufgezogen haben.

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Eine Krankenschwester soll in 15 Fällen absichtlich Kochsalz statt Coronaimpfungen verabreicht haben. - POOL/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine deutsche Krankenschwester injizierte Patienten statt einer Impfung Kochsalzlösungen.
  • Nun wird sie mit dem Vorwurf der Körperverletzung in 15 Fällen angeklagt.

Im Fall mutmasslicher Impfungen mit Kochsalzlösung am früheren Corona-Impfzentrum im niedersächsischen Schortens (Landkreis Friesland) muss sich ab heute eine ehemalige Beschäftigte vor dem Landgericht Oldenburg verantworten.

Die Staatsanwaltschaft wirft der 38-Jährigen Körperverletzung in 15 Fällen vor, wie das Landgericht mitteilte.

Die damalige Krankenschwester soll im April vergangenen Jahres 15 Spritzen entweder nur mit Kochsalzlösung aufgezogen oder den Covid-Impfstoff so stark mit Kochsalzlösung verdünnt haben, dass dieser nicht mehr wirkte. Zum Prozessauftakt sollen nach der Anklageverlesung drei Zeugen angehört werden, wie ein Gerichtssprecher sagte.

Kritische Haltung zu Corona-Massnahmen

Die von der Mitarbeiterin aufgezogenen Spritzen wurden von anderen Beschäftigten verwendet, die nichts von dem Handeln der Angeklagten wussten. 15 Menschen sollen in der Folge Spritzen ohne wirksamen Covid-Impfstoff bekommen haben. Hintergrund für die mutmasslichen Taten der Frau war laut Staatsanwaltschaft ihre kritische Haltung gegenüber den Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.

Biontech Pfizer
Ein Impfstoff des Herstellers Pfizer/Biontech. - AFP/Archiv

Der Vorwurf der Körperverletzung ergibt sich aus dem Umstand, dass die Betroffenen dem Einstich mit einer Injektionsnadel für eine Corona-Schutzimpfung zugestimmt hatten. Eine Einwilligung für einen unwirksamen Stoff gab es nicht.

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Die Frau hatte gegenüber den Ermittlern zugegeben, sechs Spritzen für Impfungen überwiegend mit Kochsalzlösung gefüllt zu haben. Als Grund dafür gab sie an, ihr sei beim Anmischen ein Fläschchen mit Impfstoff heruntergefallen. Dies habe sie vertuschen wollen. Die Polizei teilte später aber mit, dass nach Zeugenaussagen nicht ausgeschlossen werden könne, dass die Frau noch mehr Spritzen mit Kochsalzlösung aufgezogen hatte.

Seitdem Vier-Augen-Prinzip

Nach Bekanntwerden der Beschuldigungen hatte der Landrat ein Vier-Augen-Prinzip vorgegeben, so dass stets zwei Mitarbeiter beim Aufziehen der Spritzen beteiligt waren.

Da nicht mehr nachvollzogen werden konnte, wer möglicherweise Impfungen mit unwirksamem Wirkstoff erhielt, riefen die Behörden mehr als 10.000 potenziell Betroffene als Vorsichtsmassnahme zu einer damals dritten oder gar vierten Impfung auf. Rund 8000 Personen erhielten nach früheren Angaben des Landkreises Nachholimpfungen über ein Impfzentrum.

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