In Deutschland werden weniger Kartoffeln gegessen
Die Nachfrage nach frischen Speisekartoffeln scheint zu sinken. Bei Pommes frites, Chips und Co stieg der Konsum hingegen etwas an. Sind Corona-Lockerungen und ein warmer Frühling daran schuld?
In Deutschland werden wieder weniger Kartoffeln gegessen. Insgesamt lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffeln, Pommes frites, Chips und Co. im Wirtschaftsjahr 2021/22 mit gut 56 Kilogramm um mehr als 3 Kilogramm unter dem Vorjahresniveau, wie das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) in Bonn mitteilte.
Gesunken ist den vorläufigen Zahlen der Experten zufolge vor allem die Nachfrage nach Speisefrischkartoffeln. Hier sank der Verbrauch um 3,7 Kilogramm auf 20,3 Kilogramm. Bei Kartoffelerzeugnissen wie Pommes frites, Kartoffelsalat oder Chips stieg der Pro-Kopf-Konsum dagegen um 200 Gramm auf 35,8 Kilogramm.
Mögliche Auslöser
Auslöser seien möglicherweise die Corona-bedingten Lockerungen sowie ein warmer und sehr sonniger Frühling 2022, was zu einem weiter steigenden Ausser-Haus-Verzehr geführt haben könnte, betonte das Informationszentrum.
Im Wirtschaftsjahr 2021/22, das den Zeitraum von Juli 2021 bis Juni 2022 umfasst, deckte die heimische Erzeugung den inländischen Bedarf an Kartoffeln nach Angaben des BZL zu 150 Prozent. Dies sei ein Plus von sieben Prozentpunkten zum Vorjahr.
Insgesamt wurden im Wirtschaftsjahr 2021/22 rund sechs Millionen Tonnen Kartoffeln als Frischware oder in Form verarbeiteter Erzeugnisse ausgeführt. Demgegenüber standen Einfuhren von rund 2,5 Millionen Tonnen. Deutschland sei somit Nettoexporteur von Kartoffeln und deren Erzeugnissen.