Investor: Russischer Impfstoff 2021 für halbe Milliarde Menschen
Russland will im kommenden Jahr für eine halbe Milliarde Menschen seinen Corona-Impfstoff «Sputnik V» international auf den Markt bringen.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland bereitet sich auf die Verteilung seiner Corona-Impfung vor.
- Der Impfstoff soll 2021 einer halben Milliarde Menschen weltweit zur Verfügung stehen.
- «Sputnik V» hat gemäss russischen Angaben eine Wirksamkeit von 91,4 Prozent.
Die von Russland entwickelte Corona-Impfung namens «Sputnik V» soll kommendes Jahr für eine halbe Milliarde Menschen verfügbar gemacht werden. Die Kosten sollen bei unter 20 Dollar für je zwei Impfdosen liegen, die pro Kopf nötig sind, wie der Russian Direct Investment Fund am Dienstag mitteilte.
«Sputnik V» habe eine Wirksamkeit von 91,4 Prozent. Der Impfstoff soll unter anderem in Ungarn produziert werden, auch Indien, Brasilien und China haben sich schon angemeldet.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erwartet demnächst Studienergebnisse zu dem russischen Wirkstoff. Erst danach könne eine Bewertung abgegeben werden, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, bei einer Pressekonferenz am Dienstag.
Phase III mittlerweile gestartet
Man sei «sehr, sehr erpicht» auf diese Daten. Ein breites Portfolio an Impfstoff-Kandidaten sei wichtig, da gerade am Anfang die Nachfrage nach Impfungen grösser sein werde als das Angebot, sagte Kluge.
Das Moskauer Gamaleja-Forschungszentrum hatte den Corona-Impfstoff entwickelt, der schon im Sommer zur breiten Verwendung in der Bevölkerung freigegeben wurde - gegen internationale Bedenken.
Der Impfstoff mit den Namen «Sputnik V» wurde vor Beginn der - inzwischen gestarteten - Phase III klinischer Studien genehmigt. Präsident Wladimir Putin hatte mehrfach betont, der Wirkstoff sei effektiv und ungefährlich. Selbst hat sich der 68-Jährige aber wohl noch nicht impfen lassen.
Die Corona-Lage in Russland ist derweil weiter ernst. Die Behörden meldeten am Dienstag 491 Tote. Dies sind so viele wie noch nie an einem Tag seit Beginn der Pandemie.
Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen lag bei mehr als 24'300. Die Situation werde immer komplizierter, sei aber kontrollierbar, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.