Klima-Rebellen beerdigen London Fashion Week
Die Klimaschutz-Organisation Extinction Rebellion hat in London gegen die Fashion Week protestiert. In einer Prozession wurde sie beerdigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die London Fashion Week wurde dieses Jahr von Protesten begleitet.
- Schwarz gekleidete Klimaaktivisten beerdigten die Mode-Messe in einer Prozession.
Gestern Dienstag war der letzte Tag der London Fashion Week. Die Modeschau in der britischen Hauptstadt ist eine der ganz Grossen. Doch dieses Jahr wurde sie von heftigen Protesten begleitet.
Demonstriert haben dabei nicht nur Modegegner oder Tierschutzaktivisten, sondern auch Klimaschützer. Die bekannte Organisation Extinction Rebellion – Rebellion gegen das Aussterben – organisierte die ganze Woche durch verschiedene Aktionen.
Modeindustrie unter Beschuss
Abgeschlossen wurde der Protest am Dienstag mit einer Beerdigungs-Prozession durch London. Die Gruppe fordert, dass diese Fashion Week die Letzte ist. Die Rebellen waren schwarz gekleidet und trugen weisse Rosen. Auch ein Sarg wurde mitgeschleppt.
XR kritisiert die kurzlebige Modeindustrie. Für Trends werden Millionen Kleidungsstücke produziert – und meistens nur kurz getragen.
«Die Klimakrise ist eng mit der Modeindustrie verbunden – 10 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen werden durch Textilien verursacht. Pro Sekunde wird dann ein Lastwagen voller nutzloser Kleider verbrannt». Dies sagen die Organisatoren in einem Video zu einer alternativen Modeschau.
Die Industrie ist tatsächlich unter Druck. Das Modelabel Gucci hat angekündigt, bald eine emissionsneutrale Produktionskette zu haben.
Das Mittel des zivilen Ungehorsams
Extinction Rebellion sorgt international immer wieder für Schlagzeilen. Gewaltfrei blockierten sie beispielsweise über Ostern verschiedene wichtige Punkte in London. In Zürich färbten sie vergangene Woche die Limmat grün. Immer wieder werden Aktivisten verhaftet.
Auch der Gründer der Organisation befindet sich momentan in Gewahrsam. Roger Hallam war vorsorglich verhaftet worden, bevor eine Störaktion beim Flughafen Heathrow starten konnte.
In einer Mitteilung an die anderen Rebellen sagte er, dass es ihm gut gehe. Der Kampf müsse weitergeführt werden.
«Wir müssen uns auf unsere Aufgabe fokussieren – die jungen Menschen und unsere wunderschöne Welt vor der Zerstörung retten.» Mitte Oktober soll die Gerichtsverhandlung stattfinden.