Die Pegel von Gardasee und Po durchbrechen Rekordtiefs. Gemäss Klimaexperte David Volken droht nun der «Wasserkrieg» zwischen Tourismus und Landwirtschaft.
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Touristen überqueren die Strecke zwischen der Insel San Biagio im Gardasee und dem Festland zu Fuss. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Pegel des Gardasees steht bei 46,9 Zentimetern – der tiefste Stand seit Messbeginn.
  • Auch der Po ist mit acht Metern auf einem nie dagewesenen Tiefstand.
  • Nun droht der «Wasserkrieg» zwischen Landwirtschaft und Tourismus, so ein Klimaexperte.
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Die Dürre in Italien hält weiter an. Besonders betroffen: der Gardasee. Der See führt so wenig Wasser wie noch nie zu dieser Jahreszeit.

Aktuell liegt der Seepegel bei 46,9 Zentimetern. Damit ist der Minus-Rekord von 1953 (47 Zentimeter) durchbrochen, berichtet «Extremwetter.tv». Im vergangenen Jahr lag der Wasserstand im selben Zeitraum deutlich höher – bei 99 Zentimetern.

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Italien trocknet aus: Der Pegel des Gardasees ist auf den tiefsten Stand seit Messbeginn gefallen.
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Der Pegel liegt aktuell bei 46,9 Zentimetern. Letztes Jahr lag er im selben Zeitraum bei 99 Zentimetern.
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Auch der Po bricht mit einem aktuellen Stand von acht Metern alle Rekorde (Bild aus dem August 2022).
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Dem Klimaexperten David Volken zufolge droht deshalb ein «Wasserkrieg» um die Verteilung zwischen Landwirtschaft und Tourismus.

Der Schweizer Klimaexperte David Volken warnt deshalb vor einem sich anbahnenden «Wasserkrieg». Tourismus und Landwirtschaft bräuchten beide viel Wasser, sagt Volken gegenüber «Bild». «Jetzt hat es noch Wasser, aber wenn das so trocken weitergeht, werden die Verteilkämpfe zunehmen.»

Volken: «Passt eindeutig ins Bild des Klimawandels»

Auch anderswo in Italien zeigen sich die Auswirkungen der Dürre. Der Wasserstand des Pos ist auf acht Meter gefallen. Auch das ist ein neuer Negativrekord.

«Das passt eindeutig ins Bild des Klimawandels», so Volken. Komme es in den nächsten Wochen und Monaten nicht zu nachhaltigen Niederschlägen, werde das in Mittel- und Südeuropa zu einer grossen Katastrophe führen.

Macht die Politik genug im Kampf gegen die Klimakrise?

Zu alldem wird für den kommenden Sommer eine Rekord-Dürre erwartet, mit schweren Folgen für die Landwirtschaft und die Energieversorgung. Geht es so weiter, dürfte es auch im Tourismussektor zu Einschränkungen kommen.

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