Klimawandel: ZDF-Meteorologe will nicht mehr «schönes Wetter» sagen
Ein ZDF-Meteorologe will im Sommer nicht mehr von «schönem Wetter» sprechen. Er will Hitzetage in einem anderen Licht darstellen – Grund ist der Klimawandel.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Meteorologe beim ZDF thematisiert immer wieder den Klimawandel und dessen Folgen.
- Auch während des Wetterberichts will er nicht mehr nur «schönes Wetter» sagen.
- Stattdessen will er Hitzetage im TV weniger positiv darstellen.
Özden Terli ist Meteorologe beim deutschen TV-Sender ZDF. Aber nicht nur: Er ist auch Klima-Aktivist. Als «Wetterfrosch», der über Hitzetage, Extremereignisse und sonstige Auswirkungen des Klimawandels berichten muss, vermischt sich das.
Deswegen will Terli die Art seiner Berichterstattung verändern. Der «Süddeutschen Zeitung» gegenüber erklärt der Journalist, er werde fortan nicht mehr von «schönem Wetter» sprechen. «Mitten in der Klimakrise muss man Hitzetage anders beleuchten, da reicht es nicht, zu sagen: ‹Juhu, wir gehen alle ins Schwimmbad!›»
Das wird natürlich kritisiert, etwa von der rechten «Weltwoche» oder von der Boulevard-Zeitung «Bild». Sie werfen Terli vor, Aktivismus und «Wahlkampf» mit dem Klimawandel zu betreiben.
Klimawandel: «Was ist schön daran, wenn draussen alles gelb ist?»
Der 51-Jährige weist jegliche Vorwürfe der politischen Stimmungsmachung von sich. «Wissenschaftliche Fakten sind nicht politisch», sagt er. «Der Klimawandel ist Realität. Das ist unsere Lebensgrundlage, die sich da gerade verändert.»
Deswegen wolle er nicht mehr nur «schönes Wetter» vorhersagen: «Was ist denn schön daran, wenn draussen alles gelb ist vor Trockenheit und die Bäume leiden?»
Zuschauerinnen und Zuschauer sind gespalten: Einige finden, der öffentlich-rechtliche Rundfunk müsse einfach nur informieren, andere wiederum sind froh über die Einordnung.
Auch in der Schweiz gab es schon Fälle von Meteorologen, die den Klimawandel thematisiert haben. Und auch das wird von rechter Seite wiederholt als «linke Propaganda» abgestempelt.