Kritik an Regierungsplänen für Wiederaufbau von Notre-Dame
An den Plänen der französischen Regierung für einen schnellen Wiederaufbau der Pariser Kathedrale Notre-Dame ist Kritik laut geworden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Nationalversammlung diskutiert über einen Gesetzesvorschlag.
- Emmanuel Macron möchte durch Ausnahmen die Kathedrale Notre-Dame schnell wiederaufbauen.
Bei einer Debatte in der Nationalversammlung monierten Abgeordnete der Opposition am Freitag einen Gesetzentwurf. Dieser sieht unter anderem Ausnahmen beim Denkmal- und Umweltschutz vor. Damit will die Regierung von Präsident Emmanuel Macron eine Instandsetzung innerhalb von fünf Jahren ermöglichen.
Pläne werden kritisiert und unterstützt
Es könne keinen «Blankoscheck» geben, kritisierten Abgeordnete der Konservativen und der Sozialisten. Sie verwiesen auf eine aktuelle Umfrage des Instituts Odexa. Nach der Umfrage lehnen mehr als 70 Prozent der Franzosen Ausnahmeregeln für Notre-Dame ab.
Kulturminister Franck Riester verteidigte die Pläne dagegen. Die Anstrengungen für den Wiederaufbau der schwer zerstörten Kathedrale seien «beispiellos», sagte er im Parlament.
Umweltschutz-Organisationen melden sich zu Wort
Mehrere Umweltschutz-Organisationen riefen die Regierung auf, gegen die hohe Bleikonzentration vorzugehen. Behörden hatten hohe Werte in der Umgebung von Notre-Dame festgestellt. Die Auswirkungen für die Gesundheit der Anwohner müssten umfassend analysiert werden, forderte unter anderem die NGO Robin Wood.
Bei dem Brand waren das Dach und der Spitzturm der gotischen Kathedrale zerstört worden. Mindestens 300 Tonnen hochgiftiges Blei, die dort verbaut worden waren, schmolzen in der Hitze.
«CNN» berichtet bereits von ersten Wiederaufbauplänen, in denen Notre Dame ein futuristisches Glas-Design bekommen könnte.
The rebuilt Notre Dame could feature a futuristic glass design, solar power, and an urban farm that supports vulnerable and homeless Parisians, if one architecture firm's vision is realized https://t.co/epovaA09nC pic.twitter.com/wjySUc1PUT
— CNN (@CNN) May 10, 2019