Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider nach Krankheit gestorben
Die Landtagspräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Sylvia Bretschneider, ist am Sonntag nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 58 Jahren gestorben.

Das Wichtigste in Kürze
- Sylvia Bretschneider ist am Sonntag im Alter von 58 Jahren gestorben.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) würdigte die Verstorbene als «mutige Kämpferin für Demokratie». Dabei sei sie immer wieder für Freiheit, Weltoffenheit und Toleranz eingetreten.
Bretschneider übte das Amt seit dem 22. Oktober 2002 mehr als 16 Jahre lang aus und war die zur Zeit am längsten amtierende Präsidentin eines deutschen Parlaments. Erstmals in den Landtag eingezogen war die Sozialdemokratin 1994.
Für parlamentarische Demokratie
Bretschneider habe die parlamentarische Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen 25 Jahren «entscheidend geprägt», erklärte Schwesig. Sie habe ihr Amt «überparteilich, aber immer mit einer klaren Haltung ausgeübt».
Bretschneider habe die Zivilgesellschaft in Mecklenburg-Vorpommern gestärkt und zugleich mit eindringlichen Worten an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnert. Sie habe gemahnt, dass sich diese schrecklichen Taten nie wiederholen dürfen. Auch für die Zusammenarbeit im Ostseeraum und die Entwicklung des Tourismus habe sie sich besonders eingesetzt.
Landtagspräsidentin «voller Kampfgeist»
Bei einem Besuch Ende März habe sie Bretschneider «wie so oft optimistisch und voller Kampfgeist» erlebt, erklärte Schwesig. «Umso trauriger ist es, dass ihre Krankheit am Ende doch zu schwer war.»
Bretschneider hinterlässt ihren Mann, drei Töchter und drei Enkelkinder. Die Vizepräsidentinnen Beate Schlupp und Mignon Schwenke würdigten sie als «starke Frau und hervorragende Repräsentantin unseres Landes». Das demokratische Gemeinwesen sei ihr eine Herzensangelegenheit gewesen sei.
Bretschneider habe sich «mit aller Kraft für Stärkung der mit der politischen Wende 1989 errungenen Werte und Freiheiten eingesetzt».