Lehrerin zeigt muslimischen Kids Nacktgemälde – bedroht

Elena Temelkov
Elena Temelkov

Frankreich,

Eine Lehrerin hat an einer französischen Schule im Kunstunterricht ein Bild mit nackten Frauen gezeigt. In der Folge wurde ihr Name im Netz veröffentlicht.

Gemälde nackte Frauen
An der Jacques-Cartier-Schule (F) zeigte eine Lehrerin ihren Schülern ein Renaissance-Gemälde aus dem 17. Jahrhundert. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Lehrerin in Frankreich hat in der Schule ein Gemälde mit nackten Frauen vorgezeigt.
  • Schüler behaupteten daraufhin im Netz, sie hätte sich rassistisch geäussert.
  • Die Lehrkräfte der Schule sorgen sich nun um ihre Sicherheit.

Hitzige Debatte in Frankreich: Eine Lehrerin hat ihren Schülerinnen und Schülern ein Renaissance-Gemälde aus dem 17. Jahrhundert gezeigt, auf dem nackte Frauen abgebildet sind. Das führte zu Beschwerden von muslimischen Eltern.

Für Trubel sorgt das Meisterwerk «Diana und Actaeon» des italienischen Malers Giuseppe Cesari, wie «Le Figaro» berichtet. Die Lehrerin zeigte das Gemälde während des Kunstunterrichts an einer Schule in Issou nahe Paris.

Nach dem Unterricht folgte der Aufschrei: Einige Schüler warfen der Lehrerin Rassismus vor und behaupteten, sie hätte das Bild als Provokation gezeigt. Insbesondere habe sie ihre muslimischen Schüler durch die Darstellung nackter Frauen beleidigt. Zudem wurde online der Name der Lehrerin verbreitet.

Lehrer haben Angst vor neuem Angriff

In der Schule zeigt man sich über die Drohungen besorgt. Sophie Venetitay von der Lehrkraft-Union der Schule sagt gegenüber dem französischen Sender BFMTV: «Wir wissen sehr wohl, dass solche Vorfälle zu einer Tragödie führen können. Wir haben das bei der Ermordung von Samuel Paty gesehen.» Der Geschichtslehrer wurde 2020 von einem Jugendlichen enthauptet, weil er Mohammed-Karikaturen im Unterricht gezeigt hatte.

«Unsere Kollegen fühlen sich bedroht und in Gefahr», so Venetitay. Deshalb weigerten sich einige Lehrpersonen, zu arbeiten.

Der französische Bildungsminister Gabriel Attal besuchte die Schule nach dem Vorfall persönlich. Er kündigte an, dass disziplinarische Massnahmen gegen die Personen ergriffen werden würden, die diese falschen Behauptungen aufgestellt hatten.

Bildungsminister Attal kündigte an, dass nebst dem disziplinarischen Verfahren auch ein Team zur Schule geschickt wird. Dieses soll sicherstellen, dass die Schule den «Werten der Republik» entspricht.

Dieser Vorfall ist nur ein Beispiel für eine Reihe von Angriffen auf Lehrer in Frankreich in den letzten Jahren.

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